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Nordlicht liest

Posted on 7.5.2020

Mein erstes Exemplar aus dem Abo der Reihe „Horror und Thriller“ bei Festa. Der Titel und das Cover schürten für einen Moment den Gedanken – ohje na das kann ja nichts sein. Da ich mir aber geschworen habe, jedem Buch dort eine Chance zu geben hab ich mich vorurteilsfrei ans Lesen gemacht. Florida. Der Einstieg beginnt mit schönen Erinnerungen von Evan an seine mittlerweile verstorbene Frau Becky. Der nahende Tod war immer präsent und so haben die beiden versucht, trotz Beckys Krankheit möglichst viel gemeinsam zu erleben. Als der Tag kommt wo sie wirklich stirbt, bricht für Evan eine Welt zusammen. Von einem Tag auf den anderen ist sie weg – nur sehr schwer kann er sich an die Situation gewöhnen. Nachdem ihm in seinem Job ein Fehler unterläuft verliert er auch noch den Arbeitsplatz. Völlig frustriert spaziert Evan stundenlang durch die Gegend. Im Park spätabends wird er plötzlich Zeuge eines Überfalls. Aus der Entfernung will er die Polizei holen, verrät sich aber durch das helle Display und die Täter holen Evan zu sich. Währenddessen haut die überfallene Frau alles kurz und klein und rettet Evan und sich selbst vor den 3 Tätern. Harriett und Evan fliehen vom Tatort. Die beiden kommen ins Gespräch. Evan erfährt dass Harriett zu Fuß auf dem Weg nach Arizona ist um dort einen Zyklopen zu erschlagen. Er glaubt ihr kein Wort, besonders da sie total komisch redet. Sie kennt kein Handy, kein Auto und scheint fernab jeglicher Realität aufgewachsen zu sein. Da er aber gerade jeden Strohhalm greift, der sich ihm bietet um sich vom Verlust seiner Frau abzulenken bietet er an sie dort hin zu fahren. Und hier beginnt das Abenteuer. Die Story lebt eigentlich von der Frage, was Evan und Harriett in Arizona erwartet. Gibt es diesen Zyklopen oder nicht? Der Leser wird hier wirklich bis zu den letzten 50 Seiten hingehalten und rätselt mit. Der Schreibstil ist toll! Locker, humorig und wirklich unterhaltsam! Ich habe das Buch inhaliert, war total gefesselt obwohl es mit sehr wenig Gewalt auskommt – laut Festa Homepage 3 von 5 für Gewalt, ich würde sogar soweit gehen und nur 1 – max 2 für Gewalt zu geben. Es ist weitestgehend unblutig und trotzdem war ich wie hypnotisiert. Ich hatte sofort Sympathien mit Evan und den Gestalten, die sie unterwegs noch auflesen. Harriett ist herrlich – ihr Pragmatismus, ihr trockner Humor ich musste wirklich oft schmunzeln wie alle mit einander umgegangen sind. Evan und Harriet selbst entwickeln sich während der Reise schön weiter, sie tuen einander gut. Bis zur Auflösung mit dem Zyklopen hätte ich 5 Sterne gegeben. Ab dem Moment wo es klar ist ob, oder ob nicht bin ich mit den Wendungen nicht mehr ganz einverstanden. Alles schien mir etwas zu kurz hingezimmert. Das hätte man besser einbauen können. Der Rest aber hat mich total begeistert und deshalb würde ich auch das ganze Buch weiterempfehlen.

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