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Das Hörbuch zu "Infernale" ist der Beweis dafür, dass eine Sprecherin selbst fehlenden Ideenreichtum, mangelnde Handlung und klischeehafte Figuren kompensieren kann, solange sie gut im Vorlesen ist. Frau Jordan und ihre Protagonistin Davy überraschten mich jedenfalls an keiner Stelle ihrer Geschichte - ganz im Gegenteil sogar, wer in seinem Leben auch nur zwei bis drei Jugendbücher gelesen hat, konnte das künftige Verhalten Davys schon mehrere Kapitel vor seinem Eintreten erraten - und brachten mich mehrmals zum Schmunzeln, nicht weil sie lustig, sondern weil sie so durchschaubar waren. Da konnte auch das Mörder-Gen nichts dran ändern, welches im Übrigen keine soooo tolle originelle Idee ist, wie stets und ständig behauptet wird; googelt einfach mal MAOA-Gen. Wie dem auch sei, neben einigen brutalen Szenen, dem typischen, immer zum richtigen Zeitpunkt auftauchenden Harte-Schale-Weicher-Kern-Traumboy und dem starken Gefühl, eine "Divergent"-Version für Prinzesschen in den Händen zu halten, hatte mir dieses Hörbuch nicht viel zu bieten, außer eben eine hervorragende Sprecherin, die mich mit ihrer Stimme und den damit vermittelten Emotionen manchmal alles Andere vergessen ließ. Sie allein ist dafür verantwortlich, dass ich "Infernale" noch gnädig bewerte.