Momo
Eine Buchbesprechung kombiniert mit Erfahrungswerten zu den eigenen Haustieren Welch ein tolles Buch. Mir hat es so gut gefallen, dass ich es jeder Tierfreund*in ans Herz legen möchte, die die Beziehung zwischen sich und dem tierischen Freund noch weiter intensivieren möchte. Es ist kein Buch, das ich nach dem Lesen wieder ins Regal stellen möchte. Es ist ein Buch, das man genauso gut auch als ein Arbeitsbuch betrachten kann. Viele tolle Techniken sind dort aufgestellt, die man anwenden kann. Und dabei muss man kein großer Buddhist sein, man muss auch nicht an die buddhistischen Lehren glauben, ein offener Geist alleine würde schon genügen, um aus dem Buch ein Nutzen zu ziehen. Wobei der Buddhismus einer der wenigen Weltreligionen ist, der die rechtlosen Tiere in den Focus rückt. Ich habe mich in diesem Buch mit den vielen wissenschaftlichen Theorien und praktischen Beispielen so richtig zu Hause gefühlt. Worum geht es in diesem Buch? In diesem Buch geht es darum, uns nochmals bewusst werden zu lassen, wie die Tiere zu uns kamen. Dass Tiere ein Bewusstsein haben. Wie wir besser für unsere Tiere dasein können. Es geht um Achtsamkeitsübungen, Meditation und Reflektion. Es geht um Karma und Wiedergeburt. Darum, wie man kranke Tiere auf dem Weg der Heilung besser unterstützen kann. Sterbebegleitung versus Euthanasie. Und es geht um ein Entwurf, die die Gewaltlosigkeit den Tieren gegenüber behandelt. Zudem geht es auch um die interessante Frage, ob es Sinn macht, auch Tiere vegan zu ernähren. Meine Erfahrungen mit dem Buch Nicht nur, dass man sich mit Hilfe des Buches jede Menge meditative Techniken erarbeiten kann, David Michie hat zusätzlich den Lerser*innen auch seine Webadresse hinterlassen, auf der man verschiedene geführte Meditationen sich abspielen lassen kann, wobei ich noch keinen Gebrauch davon machen werde, da mich das Buch alleine schon sehr bereichert hat. Dazu greift der Autor viele wissenschaftliche Studien auf, die belegen, dass auch Tiere kommunikative, fühlende und bewusste Wesen seien, die alle mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet sind. Da ich mit meinen Haustieren einen sehr liebevollen Umgang pflege, dachte ich, dass ich alles richtig mache. Aber der Autor hat mir gezeigt, dass ich mein Verhalten zu meinen Haustieren durchaus noch weiter optimieren könnte. Die eine oder andere Anregung konnte ich sofort umsetzen und habe dabei eine so schöne Erfahrung in der Beziehung mit meinen beiden Katzen machen dürfen, vor allem aber mit meinem Sorgenkind, der Alice, die sich die Fellhaare vom Bauch abschleckt, seit der Kater Mio bei uns ist ... Zu dem Bewusstsein schreibt der Autor: "Das >Bewusstsein<, das wir alle teilen, bezieht sich nicht auf die Sinneswahrnehmungen, Intellekt, Erinnerungsvermögen, Persönlichkeit oder viele andere Elemente, die die typisch westliche Beschreibung von Bewusstsein ausmachen. Vielmehr bezieht es sich auf ein subtileres Phänomen: >Ein formloses Kontinuum von Klarheit und Kognition.<>Formlos<, weil Bewusstsein nicht materiell ist. Wir können nicht auf etwas Greifbares zeigen und sagen: >Das ist Bewusstsein.< >Kontinuum< bezieht sich auf die energetische Kontinuität in unserer Erfahrung von Bewusstsein, in der ein bewusster Moment kontinuierlich dem anderen folgt, wie ein Fluss. Bewusstsein ist nicht statisch – es hat eine dynamische Qualität … " (2019, 67) Dazu habe ich mir auf die Anregung des Autors hin auch das Buch von Carl Safina "Wie Tiere fühlen und denken" auf Amazon bestellt, denn Bewusstsein hat auch mit bewusstem Handeln und denken zu tun, zu dem Tiere sehr wohl in der Lage sind. Selbst Insekten und Kleinstlebewesen sind bewusste Wesen. "Hunde scheinen in der Lage zu sein, sich in telepathischer Weise auf unsere Gedanken einzustimmen." (30) Diese Erfahrung habe ich häufig auch mit meinen Katzen gemacht, die ich immer wieder als ein großes Geschenk erlebe. Auf der Seite 38 widmet der Autor ein ganzes Kapitel den Katzen mit übersinnlichen Fähigkeiten. Wenn ich mit Bekannten über eigene Erfahrungen davon spreche, versuchen sie mir meine Erlebnisse mithilfe von naiven Theorien auszureden, die nicht einmal beweisen können, dass sie recht haben. Mir ist klar, dass der unkritische Durchschnittsmensch nur das glaubt, was andere unkritische Durchschnittsmenschen glauben, und dies nicht nur in Fragen zu den Tieren, sodass ich gelernt habe, nicht mehr mit jedem darüber zu sprechen. Doch vieles andere, was Michie beschreibt, praktiziere ich schon, wie zum Beispiel mit den Tieren telepathisch kommunizieren, und somit konnte mich der Autor aufbauen, weiter zu machen, weil ich mich auch bestätigt gefühlt habe. In der Gesellschaft wird man schnell als naiv abgestempelt, wenn man an gewisse Fähigkeiten der Tiere glaubt, von denen der Mensch meint, dass nur er über diese Gaben verfügt, wobei viele Menschen noch nicht mal das können, was Tiere können, wie z. B., Hellsehen und Hellspüren, über die aber Tiere sehr gut ausgestattet sind, weil sie nicht den Intellekt besitzen, der diese infrage stellen. Tiere können diese Gaben im Gegensatz zu uns Menschen nicht einfach verdrängen. Wie wirkt sich die Kommunikation mit Tieren aus? Dazu ein Zitat aus dem Buch: "Positive und negative Reaktionen können unterschiedliche Formen annehmen, von nonverbalen Aktionen – wenn zum Beispiel ihre Katze von ihrem Platz aufsteht, zu Ihnen kommt und Sie mit ihrem Kopf anstößt – bis zu einem Gedanken, Eindruck, Gefühl oder gar einem Symbol oder anderen inneren Bildern." (97) Auch hier finde ich eine Affinität zu meiner eigenen Hauspraxis. Häufig habe ich als Antworten innere Bilder erhalten, wenn ich meinen Katzen Fragen gestellt hatte. Aber nicht immer. Wieder andere Male war es ein Gedanke etc., was sich später als richtig herausgestellt hatte. Was mir noch sehr gut gefallen hat, ist, dass der Autor seine Leser*innen in einer respektvollen Sprache anspricht. Er prangert keine Fleichesser*innen an, sondern wendet sich zu ihnen auf Augenhöhe. Er weiß, wie schwierig es ist, das eigene Verhalten zu kontrollieren, es zu hinterfragen, weil ja weltweit so viele andere auch Fleisch essen, und man es als Normalität gelernt hat zu betrachten. Aber Michie macht trotzdem deutlich, wie wichtig es ist, den Fleischkonsum wenigstens zu reduzieren: "Dalai Lama hat oft gesagt, dass die Eliminierung von Fleisch und Tierprodukten aus unserer Ernährung ein sehr positiver Schritt ist. Rinder, Schweine, Hühner, Lämmer, sind fühlende Wesen genau wie wir. Sie möchten in Frieden und Sicherheit leben. Und genau wie wir empfinden sie Todesangst und Schmerzen. Massentierhaltung? Es kostet uns weder Zeit noch Geld, damit aufzuhören, Tieren auf diese Weise Schaden zuzufügen. Die Bewährungsprobe jeglichen Verhaltens besteht darin zu fragen: Was würde passieren, wenn jeder Mensch auf der Welt dies tun würde? Wenn sich jeder vegan ernähren würde, käme innerhalb weniger Wochen die Massentierhaltungs-Industrie, verantwortlich für den Tod von 3000 Tieren pro Sekunde, zu einem abrupten Ende. Die Agrarpolitik würde sich schnell auf pflanzenbasierte Alternativen umstellen." (240f) 3000 Tiertötungen pro Sekunde, diesen Gaumenschmaus muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wenn man Fleisch isst. Cover und Buchtitel Sowohl das Cover als auch der Buchtitel haben mich sofort angesprochen. Kein esoterisches Gelabere. Auch der Untertitel hat mich zusätzlich zum Kauf des Buches bewogen. "Wie wir Achtsamkeit und Mitgefühl voneinander lernen können". Das ist genau das, was ich gesucht habe. Zum Schreibkonzept Auf den 270 Seiten ist das Buch in elf Kapiteln gegliedert. Außerhalb dieser Kapitel findet man Einleitung, Epilog, Danksagung, Glossar und Endnoten. Auf der allerersten Seite befinden sich drei größere Zitate vergangener Meister, die ein Bewusstsein für das Leben von Tieren hatten bzw. noch haben: Franz von Assisi, Albert Einstein und Dalai Lama. Einen davon möchte ich zitieren, und für andere Leser*innen sichtbar machen. "Ein Mensch … erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle, als etwas vom Rest Getrenntes – eine Art optische Illusion seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist einem Gefängnis vergleichbar, das uns auf unsere persönlichen Wünsche und die Zuneigung für die wenigen Personen reduziert, die uns am nächsten stehen. Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Radius unseres Verständnisses und Mitgefühls erweitern, um alle Lebewesen und die gesamte Natur in ihrer ganzen Schönheit zu erfassen." (Albert Einstein) Sehr interessant fand ich die Alternative zu kranken und sterbenden Tieren über den Weg der Sterbebegleitung anstelle der üblichen Praxis wie die der Euthanasie, euphemistisch "Einschläfern" ausgedrückt. Leider kommt das Buch zu spät, ich hätte bei meinem Kater Momo in seiner letzten Lebensphase so vieles anders machen können, wenn ich nicht so feige vor seinem Sterben gewesen wäre. 2,5 Jahre später erkenne ich, was ich falsch gemacht habe. Mein Fazit Die Buchseiten habe ich mit vielen Stickern belegt, sodass ich die für mich wichtigen Textstellen immer wieder nachschlagen und nachlesen kann, damit ich an der Thematik dranbleiben kann, um weiter daran zu arbeiten. Wie ist das Buch zu mir gekommen? Durch eigene Internetrecherchen, indem ich Achtsamkeitsübungen gesucht habe, aber nicht aus Basis der Esoterik. Übungen, die auf Mensch und Tier gleichermaßen angewendet werden können, weil meine Katze, wie ich schon in der Buchvorstellung beschrieben habe, Stress mit meinem anderen Kater hat und sie sich dadurch die Fellhaare am Bauch abschleckt, sie sich sozusagen kahl rasiert. Das Buch hat mich nun dazu verleitet, mein Leseprojekt zu Den Tieren eine Stimme geben auf meinem Blog mit einer weiteren Thematik zu erweitern. Ich möchte ein Label anlegen, in dem ich über die Tierkommunikation meiner Tiere aus eigener Hauspraxis schreiben möchte. Damit auch andere interessierte Leser*innen anhand vieler Beispiele besser sehen können, wie sich Tierkommunikation zwischen Mensch und Tier zeigt und sich abspielt. Damit beginnen möchte ich gleich an diesem Wochenende. Besprochen werden dort meine Katzen: Monalisa, Momo, Alice und Mio. Monalisa und Momo sind schon über die Regenbogenbrücke gegangen. Es ist eine Kettenreaktion, wie ich zu diesen vier Katzen kam. Mit Monalisa hatte alles begonnen. Dazu im späteren Thread mehr. Ich freue mich schon darauf, denn damit lebe ich die Erfahrungen, die ich mit Monalisa und Momo gemacht habe, wieder neu auf. Von David Michie werde ich folgende zwei Bände noch zeitnah lesen: Die Katze des Dalai Lamas Die drei magischen Worte Gekauft habe ich mir zudem: Plädoyer für die Tiere von Matthieu Ricard Der Traum vom Frieden zwischen Mensch und Tier: Eine christliche Tierethik von Michael Rosenberger Gott und die Tiere: Ein Perspektivenwechsel von Rainer Hagencord. Und soeben mit der Post angekommen: Die Intelligenz der Tiere: Wie Tiere fühlen und denken von Carl Safina u. a.