Joan
Die Arena: Grausame Spiele spielt im London einer nicht all zu fernen Zukunft. Vom Charm der Stadt bekommt man hier allerdings nicht viel mit. Wir bekommen einblick in eine gespaltene Welt, in der die reinen und wohlhabenden Pures an der Macht sind. Die Dregs hingegen werden als Abschaum der Gesellschaft nicht einmal als richtige Menschen Angesehen und auch so behandelt. Das Buch spielt vor allem im Dreg Zirkus, der Kinder mit 5 Jahren aus den Slums entführt. Sie werden Gezwungen, zur Belustigung der Pures, ihr leben in der Manege aufs spiel zu setzen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hoshiko und Ben erzählt. Hoshiko ist ein Dreg Mädchen welches fast ihr gesamtes, bisheriges Leben im Zirkus als Hochseiltänzerin verbracht hat. Man merkt, dass sie früh Verantwortung übernehmen musste und Spürt förmlich den Hass, den sie auf die Pures hat. Verständlicherweise. Denn die Pures kommen in den Zirkus, um Dregs auf grausame Art und Weise sterben zu sehen. Dann wäre da noch Ben, der Pure Junge, der sich auf seinen ersten Besuch im Zirkus freut. Bis er sieht, was dort wirklich vor sich geht. Bei Ben hat man eine starke Veränderung wahrgenommen. Vom Jungen, der nicht wirklich wahrnimmt, mit welcher Grausamkeit die Dregs behandelt werden, zum mutigen Rebellen, der sein Leben aufs spiel setzt, um Hoshiko zu retten. Das Buch ließt sich sehr flüssig und der Spannungsbogen flacht nie merklich ab. Dies wird durch teilweise sehr kurze Kapitel und schnelle wechsel der Sichtweisen noch verstärkt. Leider ging mir die Liebesgeschichte zwischen Hoshiko und Ben etwas zu schnell. Sie kennen sich gerade einmal drei Tage und sprechen schon von wahrer Liebe. Leider etwas unrealistisch, tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Außerdem wird man als Leser mit vielen Fragen zurückgelassen. Beispielsweise wie es überhaupt zu dieser krassen Teilung der Gesellschaft kam. Solange sich alles im zweiten Band aufklärt, ist das für mich aber kein Minuspunkt. Abschließend lässt sich sagen, dass Hayley Barker mit Die Arena ein wirklich spannendes und gesellschaftskritisches Buch geschrieben hat, dass auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft niemals einer so grausamen Form des Rassismus verfällt.