stefanie aus frei
Was in Brisbane geschah, bleibt leider nicht in Brisbane 2015, München. Rachel Eisenberg, 40, ist erfolgreiche Strafverteidigerin in gemeinsamer Kanzlei mit ihrem noch-nicht-Ex-Mann Sascha, 42, der sich leider etwas zu intensiv um die junge Rechtsreferendarin Paula Hollberg gekümmert hat. Bevor Rachel mit der gemeinsamen 15jährigen Tochter Sara zur Arbeit losfahren will, versucht die junge Obdachlose Nicole Böhm sie abzufangen und um Unterstützung zu bitten. Rachel weist sie recht kurz ab. Doch sie werden sich wieder begegnen: Eine Frau war am Flaucher ermordet worden, ein Verdächter wird von Oberstaatsanwalt Henrik Schwind höchstpersönlich angeklagt werden. Der Obdachlose heißt Heiko Gerlach und es stellt sich bald heraus, dass Rachel ihn unter dem Namen Heiko Uppitz kennt; vor über 18 Jahren war er ihre erste große Liebe gewesen, Physikprofessor, zwei Jahre waren sie ein Paar. Nach einer kaputten Ehe war er über den Alkohol auf der Straße gelandet. Dort kümmerte er sich um Nicole als väterlicher Freund. Rachel stellt Untersuchungen an zu der ermordeten Johanna Mend. Ihr wurden die Hände abgehackt und seitenverkehrt an den Schädel genagelt. An ihr wurde Gerlachs DNA gefunden. Doch Todeszeitpunkt sowie letzte Aktivitäten von Opfer und mutmasslichem Täter passen irgendwie nicht, dazu kommt ein kurz zuvor stattgefundener Angriff auf die junge Frau. Plötzlich mach Heiko Gerlach eine Aussage. Ich habe diese sehr spannende und vielschichtige Erzählung gehört, genial vorgetragen von Michael Schwarzmeier, der auch die vielen Dialekte hervorragend meistert. In der Handlung wechselt sich das „Jetzt“ im Jahre 2015 ab mit einem früheren Handlungsstrang um eine Frau, die mit ihrer Tochter unterwegs ist und in eine Überprüfung gerät. Ja, Spannungsliteratur, muss zusammengehören, nur wie? Selten habe ich schon da so im Dunkeln getappt. Weit über dreißig Kapitel brauchte es, bis mir etwas schwante. Inzwischen hat es einen Angriff gegeben, Nicole verschwindet zwischendurch, Sarah hat Probleme in der Schule und … einiges entwickelt sich deutlich anders als gedacht. Mir gefällt der Humor, sehr trocken: „Der BMW war nicht so geeignet für Mandantenbesuche. Wer nach seinem Anwaltsgespräch durch ein vergittertes Fenster blickte und seine Verteidigerin vor dem Untersuchungsgefängnis in ein rotes BMW Cabrio steigen sah, würde unwillkürlich an die fünftausend Euro Vorschuss denken, der er von Freunden und Verwandten zusammengekratzt hatte. So was konnte zu Missstimmigkeiten führen.“ ja, bestimmt (ich habe mir extra die Leseprobe gezogen für so ein schönes Zitat). Auch die Typen teilweise – am besten gefallen mir die etwas halbseidenen Mandanten, Ken Färberböck, Hacker Miroslav Oxmichel und Kredithai Kevin Freiherr von Mettgenich-Heuersbach, ja, wirklich Kevin. Insgesamt kam also Begeisterung auf, einzig das Vorwort: warum nur? Wurscht, trotzdem 5 Sterne. Personal: Rachel Eisenberg, 40 Sascha Eisenberg, 42 Tochter Sarah in der Kanzlei Eisenberg: Carsten Dillbröck, 35, Anwalt. Janina Ebert, Mitte 30, Anwältin Laura Stock, Empfang Assistentin Gitti Halbert Heiko Gerlach 50 – früher Heiko Opitz, Physikprofessor. Er hat den Namen seiner Frau Helen angenommen. Nicole Böhm, 17, junge Obdachlose ihr Hund, Rover Max. Kümmert sich um Nicole Penny-Joe, Obdachloser Edna, Obdachlose Casper Haim, Mitschüler von Sarah sein Vater, Reza Haim Oberstaatsanwalt Henrik Schwind Staatsanwältin Sabine Wittmann ihre Tochter Eva, 4 Dr. Eisler, Haftrichter Emanuel Stang. Chefpathologe Dr. Matthias Geruda, ebenso wie Rachel Strafverteidiger der ersten Liga Johanna Mend. Germanistikstudentin Schreiner Georg Mend, ihr Vater Leonora Shkodra ihre Tochter Valentina Die Männer in Bad Reichenhall Arnold Patrick Werner