Emkeyseven
Zunächst einmal gefiel mir die Idee des Buches durchaus ganz gut. Ich finde Drachen toll und mochte auch die Wandler - Drachen, die sich in Menschen verwandeln - und ihre Geschichte. Zumindest theoretisch, der Lauf der Geschichte war dann doch nicht so nach meinem Geschmack. Es begann wie "Die Schöne und das Biest", mit dem Schloss und der "Bestie", denn Razul hat keine Kontrolle mehr über sich wenn er sich in einen Drachen verwandelt. Drachen stehen in diesem Buch im Mittelpunkt und trotzdem erfährt man so wenig über sie! Sie sind seit Jahrhunderten in einem Krieg, aber Razul hatte eine Kindheit, über die man unfassbar wenig erfährt. Auch die Magie der Drachen bleibt unerforscht, auch wenn die Drachen so einiges können, zum Beispiel Prophezeiungen aussprechen und sich Kleidung anzaubern, wenn sie sich wieder in Menschen verwandeln. Ich hätte mir da mehr Details und mehr Tiefe gewünscht. Mit Ella konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Sie ist toll in allem was sie tut, aber sie handelt so unfassbar leichtsinnig und impulsiv, dass ich mich nur über sie ärgern konnte. Statt Handlung stehen hier mehr die Gefühle der Charaktere im Mittelpunkt, sodass man manche Szenen aus mehreren Perspektiven liest, damit einem auch ja nichts entgeht. Auch die Antagonisten haben dabei Perspektiven, was ich hier nicht so gut fand. Jedenfalls zieht das das Buch in die Länge und gerade in der zweiten Hälfte kommt die Handlung kaum voran. Und trotzdem hat mich eines stark gestört: Die Liebesgeschichte. Sie entwickelt sich viel zu schnell und bedeutet den Charakteren auch direkt so viel, dass sie füreinander sterben würden. Es gab vor jedem Kapitel kurze Textschnipsel, die sicher schön, poetisch, geheimnisvoll ... klingen sollten, aber diese Wirkung haben sie bei mir verfehlt. Die Prophezeiungen waren auch nicht so spannend, zum einen schien ihre Bedeutung ziemlich offensichtlich und das nahm der Sache die mysteriöse Seite. Fazit Insgesamt hat mir "Drachendunkel" leider nicht so gut gefallen wie erhofft, denn obwohl ich Drachen mag, konnten mich weder Handlung noch Schreibstil oder Charaktere wirklich überzeugen.