Matzbach
eigentlich gut, aber... Nachdem ich vor einigen Wochen den ersten Band der Reihe gelesen und für gut befunden habe, war nun der zweite an der Reihe. Wieder kehrt Inspector Gamache ins auf den ersten Blick so beschauliche Three Pines zurück, wo erneut ein Mord passiert ist. Auf äußerst raffinierte Weise wird die zugezogene, zickige CC de Poitiers getötet, eine Frau, die mit ihrer arroganten Art so ziemlich jeden ihrer Mitbewohner gegen sich aufgebracht hat. Der Leser begegnet ebenso wie Gamache zahlreichen bekannten Menschen, die alle auf ihre, manchmal auch verschrobene Art, liebenswert erscheinen, aber eben auch potentiell Verdächtige sind. Gleichzeitig ermittelt Gamache inoffiziell im Fall einer ermordeten Stadtstreicherin, eine Art Wettbewerb mit einem befreundeten Kollegen, mit dem er in der Weihnachtszeit Akten über nicht gelöste Fäälle des vergangenen Jahres ausstauscht. In diesem Fall gilt es zunächst, den Namen des Opfers herauszufinden. Doch der erste Fall erfordert die Anwesenheit des Inspectors in Three Pines, wo er sich im Hotel des homosexuellen Paares Olivier und Gabri einquartiert. Sehr spät erkennt Gamache dort den Zusammenhang zwischen den beiden Fällen. Wie schon im Vorgängerroman unterhält die Autorin den Leser auf spannende und unterhaltsame Weise, wobei auch die Darstellung der diesmal winterlichen kanadischen Landschaft nicht zu kurz kommt. Aber dennoch gibt es zwei Aspekte, die mich als Leser etwas gestört haben. Einerseits wird mit zahlreichen Andeutungen eine Nebenhandlung angedeutet, deren Ursache zumindest gegen Ende des Romans verdeutlicht wird und die, dem Klappentext des dritten Romans angedeutet, der schon auf meinem Lesetisch liegt, ihre Lösung bringt (so hoffe ich jedenfalls). Andererseits nerven einige pseudophilosophische und pseudoreligiöse Ausflüge der Autorin, so glauben sowohl Gamache als auch eine der Nebenfiguren, eine Begegnung mit Gott gehabt zu haben, der sich in Menschen manifestiert habe. Meiner Ansicht nach braucht die Reihe das nicht.