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biscoteria

Posted on 2.5.2020

„Witchmark: Die Spur der Toten“ war für mich eins der Bücher 2019 auf die ich mich ganz besonders freuen durfte, diese zu lesen und zu rezensieren. Die Geschichte hat mich zu Anfang echt verwirrt. Die Mischung aus Kutschen, Fahrrädern und dann die Automobile welche eine Seltenheit sind. Dann im weiteren Verlauf wirkt die Sprache recht alt, wenn mit Worten wie Radioapparat und Kolbenfüller gearbeitet wird. Die Kommunikation erfolgt über Telegramme. Telefone und Handys, geschweige Internet gibt es nicht. Aber dafür gibt es Fahrradschlösser und Kaffee mit Becher, a la Kaffee to go. Wir bleiben also erstmal in einer Zeit, welche sich für uns nicht näher definiert, aber in etwa Anfang des 20 Jahrhunderts bei uns ähnelt. Wir erfahren aber das vieles von den Annehmlichkeiten, wie auch gutes Wetter, nicht der Innovation und Glück einer guten Lage auf der Erde abhängig ist, sondern Magie dafür Sorge trägt. Unter den Menschen leben Hexer und Magier. Wo wir sagen würden, es ist beides dasselbe, so gibt es für die Protagonisten einen Unterschied. Diesen zu verstehen viel nicht immer leicht, ist aber eigentlich ganz einfach: Du hast Geld und Macht, oder du hast es eben nicht. Dementsprechend bis du das eine oder das andere. Wir erfahren also im Anfang des Buches schon ein bisschen was von den Hauptcharakteren, ihrer Vergangenheit und ihren Beweggründen. Eine der wichtigsten Hintergründe in dem Buch ist, zu wissen das man nicht vom klassischen Tod spricht. Sondern die Seelen verlassen die Erde nie richtig. Man spricht auch nicht von religiösem Glauben an Himmel und Hölle, sondern vom „Ewigen Hort“. An dieser Stelle möchte ich gar nicht zu sehr in die Geschichte eintauchen, man muss diese einfach selbst gelesen haben. Folgender Satz war am Ende eines Kapitels und beschreibt die Situation für unseren Hauptcharakter Miles Singer sehr gut: „Meine Schwester hat mich gefunden, und meine Freiheit war verloren“. Mich hat der Anfang echt gefordert. Keine zeitliche Einordnung zu haben und die Mischung aus neuem Modernen und alten war echt schwierig. Auch das Verständnis wie die Magie eingesetzt wird und gewonnen, so wie es um die Seelen der Menschen steht war nicht immer einfach nachzuvollziehen. Aber wenn man dranbleibt, wird es leichter und man gewinnt einen guten Draht zu den Charakteren. Miles Singer war mir während des ganzen Buches sehr sympathisch. Ich konnte alle seine Beweggründe nachvollziehen und hätte es ihm gleichgetan. Sein Hang zu helfen fand ich ganz wunderbar und es war echt schön zu sehen wie er und Mr. Hunter einander nähern. Von Mr. Hunter haben wir etwas weniger erfahren, dass gibt ihm nach wie vor eine Aura des Unbekannten was ich nicht schlecht fand. Miles Familie hingegen lernen wir näher kennen, werde an dieser Stelle aber nicht drauf eingehen, die ist halt sehr speziell. Wer ein Buch sucht mit einer Mischung aus Fantasy, Steampunk, Krimi und einer kleinen Liebesgeschichte zwischen Männern ist hier genau richtig.

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