biscoteria
Es gibt Jugendbücher, die so direkt und so tiefgehend sind, so schwierig in ihrer Thematik, dass selbst Erwachsene das Buch nicht einfach so weglegen können. So eines ist „Das Ende ist erst der Anfang“. In zwei Zeitbäumen, der Gegenwart und einer von der Vergangenheit bis kurz vor der Gegenwart, erfahren wir alles über die Geschichte von Lake. Lake lebt in einem Amerika, wo in Zukunft die Möglichkeit besteht Menschen wiederzubeleben. Jeder Mensch hat die Möglichkeit zum 18. Geburtstag einen toten wieder zu erwecken. Meistens sind dies Familienmitglieder. Bei Lake wurde schon fünf Jahre zuvor entschieden, dass es ihr Bruder sein wird. Dieser wiederum lebt aber noch. Wobei hier geplant ist, dass er es nur bis kurz vor ihrem Geburtstag tun wird. Denn Matt hatte einen schweren Unfall fünf Jahre zuvor, er viel von einem Baum und hat sich so schwer verletzt das er querschnittsgelähmt ist. Grundsätzlich war für Lake nie für die Idee gewesen, aber es ist ihr egal. Den wenn sollte sie sonst wiedererwecken? Doch dann geschieht das Unfassbare. Ihre beste Freundin Penny und ihr Boyfreund Will sterben bei einem Autounfall. Die Welt für Lake ist nicht mehr dieselbe und sie steht vor der schwersten Entscheidung ihres ganzen Lebens. Ihre Eltern reden ihr aus jemanden anderes als Matt wieder zu beleben. Freunde würden gehen und verlieben würde sie sich ja ohnehin neu. Beides möchte niemand hören während er trauert. So mischen sich auch die Eltern der beiden toten Kids ein und beide bestechen Lake mit Geld und Autos. Grundsätzlich ist dies verboten, aber in ihrer Not wissen die Eltern der Kinder sich nicht anders zu helfen. Man mag es als verderblich sehen, aber irgendwo kann man es auch verstehen. So wird Lake zum Psychologen gehschickt, um sich therapieren zu lassen. Ihre Eltern möchten natürlich vorrangig ihre Vernunft ansprechen und dass sie Matt wiederbelebt. Dort lernt sie Ringo kennen. Einen ehemaligen Mitschüler aus der Schulzeit, an dem sie sich aber kaum erinnern kann. Sie glaubt er geht zur Psychologen wegen seinem sehr großen Muttermal, welches sein Gesicht ziert, aber sie täuscht. Denn auch er hat Erfahrungen mit der Resurrection und nicht besonders gute. So lernt Lake in den Tagen bis zu ihrem 18. Geburtstag viele Menschen kennen und alte neu wieder. Die Schnitzeljagd von Matt, welche zu ihrem Geburtstagsgeschenk gehörten, bringt sie Matt näher. Sie lernt Menschen kenne, welche erweckt wurden und muss für sich die schwerster Entscheidung überhaupt treffen, vor allem da sie Geheimnissen näherkommt, von denen sie niemals geahnt hätte. Das Buch beschreibt so wunderbar wie schwer die Entscheidung ist und stellt die Misere von Lake sehr gut in den Mittelpunkt. Die Entscheidung Gott zu spielen und zu entscheiden wer lebt und wer Tod bleibt. Das Loslassen von geliebten Menschen und das herausfinden von Geheimnissen. Das Buch hat so wunderbar viel Tiefgang und ist in seinem Thema einfach nur super verarbeitet. Ich würde das Buch ab 16 Jahren empfehlen und auch jedem Erwachsenen. Zwar haben wir die Möglichkeit nicht einen Menschen aufzuerwecken, aber auch Komapatienten fallen in die Thematik mit rein. Die Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit haben hier bei sehr gut geholfen, sich selbst ein Bild zu machen und sich zu fragen, wie man selbst entschieden hätte. Das Ende ist sehr überraschend und schließt das Buch sehr gut ab. Für mich eines der besten Bücher in 2020.