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Daggy

Posted on 1.5.2020

Keine Ahnung, wie das gemacht wird, aber der Einband fühlt sich irgendwie „weich“ an, Schrift und Figuren sind lackiert. So ist das geschlossene Buch schon besonders. Im Einband sehen wir die verschiedensten Mädchen. Manche sind dünn, andere mollig, einige wirken sehr klein, eine trägt eine Beinprothese, eine andere sitzt im Rollstuhl, eine trägt einen Schal über dem Kopf. Die meisten tragen Unterwäsche, Haut und Haare sind in allen Schattierungen vertreten. Als nächstes gibt es eine Anmerkung, die mit „Deine Freundin Jess“ gezeichnet ist. Das Vorwort erklärt, warum es dieses Buch gibt und rät, es unter 8 Jahren nur mit einer Unterstützung eines Erwachsenen zu lesen. Und dann geht es endlich los! Noch sind die Mädchen Kinder und sie spielen nicht unbedingt mit klassischen Mädchensachen. Der Text beginnt mit „Dein Körper ist einzigartig.“ Und diesen Satz werden wir noch oft lesen. Auf der nächsten Seite wird in einem kleinen Text der Begriff „Pubertät“ erklärt. Dann jetzt haben sich die Körper der Mädchen verändert. Manche schauen kess, anders etwas verschämt. Es geht um die Fähigkeiten der Körper und „du bist großartig!“ ist das Resümee. Die Mädchen gehen ihren Hobbies nach und werden aufgefordert sich zu lieben „..fang sofort damit an.“ Eine Liste mit Beispielen, was man tolles mit dem Körper machen kann, wird angeregt und erste Beispiele werden abgebildet. Es folgen 10 Punkte zu „Self-Care“. Sich Hilfe holen wird empfohlen. Immer unterstützt durch gefühlvolle Bilder. Es folgen einige Seiten mit unterschiedlichen Situationen in denen ganz unterschiedliche Mädchen abgebildet werden. Selbstliebe wird erklärt und empfohlen. Mit sich selbst umgehen, als sei man seine beste Freundin. „Und jetzt“ ist eine der letzten Seiten überschrieben und nochmals werden Tipps gegeben, die sich teilweise auf den Inhalt des Buches beziehen. Für Hilfe können sich die Mädchen an Adressen wie „www. Nummergegenkummer.de“ wenden. Auf der Verlagsseite gibt es zusätzliches Material. Dann nochmal drei Sätze als Verstärker und dann die Vorstellung der Autoren und der Illustratorin. Jessiaca Sanders ist Australierin und ein solchen Buch hat ihr bei Erwachsenwerden gefehlt. Die Bilder sind durchgehen in Apricot unterlegt und stellen wirklich einen Querschnitt aller möglichen Mädchen da. Behindert, vielleicht magersüchtig, sehr männlich, mit Pigmentstörungen und natürlich dicke Mädchen. Die Texte sind für mich etwas zu sehr motivierend, die Wiederholungen finde ich übertrieben. Trotzdem glaube ich, dass ein solches Buch von vielen Mädchen gebraucht wird, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Denn die „tollen“ Frauen im Internet und in Hochglanzmagazinen haben unseren Blick für das Normale verlieren lassen. Dabei sind alle Menschen schön, man muss nur die richtigen Maßstäbe finden, um sie zu bewerten.

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