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"Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er ist eine Herausforderung und eine Einladung." (Seite S98) Hape Kerkeling hat sich auf diese Herausforderung eingelassen und die Einladung angenommen. Er ist den Jakobsweg gepilgert von Saint-Jean-Pied-de- Port nach Santiago de Compostela. Auf dem Weg hat er viele Begegnungen gehabt, ernste und komische, schöne und negative. Und auf dem Weg hat er sich mit sich selbst, mit dem Tod und dem Leben und mit Gott auseinandergesetzt. Der Weg hat ihn verändert und so ändert sich auch sein Bericht. Hape schreibt humorvoll und anschaulich, vor allem aber lässt er den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben. Es ist ein sehr mutiges, starkes Buch, denn Hape erzählt aus seinem Innersten. Es ist auch ein sehr authentisches und berührendes Buch. Jedes Kapitel endet mit der Erkenntnis des Tages. Diese sind manchmal sehr einfach ohne jedoch banal zu sein. Ich hatte oft das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Dazu habe ich keinen Film gebraucht. Die Erzählkunst von Hape reicht da durchaus aus. Ich werde aus verschiedenen Gründen den Jakobsweg wohl nie pilgern können, daber das Buch hat mir das Erlebnis näher gebracht. Und mir einen, wenn auch nur gedanklichen, Urlaub in Spanien beschert, zu einer Zeit, in der wir alle nicht vereisen dürfen. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich in das Buch eintauche, vielleicht beim nächsten Mal in das Hörbuch.