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Neko Zion

Posted on 1.5.2020

Dieses Buch war für mich etwas ganz besonderes. Die Geschichte ging mir unglaublich nahe und ich möchte sie jeden wärmstens ans Herz legen. Man kann hier nicht nach einem typischen Bewertungsschema gehen, so sehe ich das zumindest. Lieber möchte ich euch hier erzählen, wie ich die Geschichte beim Lesen erlebt habe: Am Anfang war ich noch etwas skeptisch. Eine Journalistin erzählt davon, wie sie mal eine alte Frau interviewt hat, die Jahrelang in Tibet nach der Wahrheit um den Tod ihres geliebten Mannes gesucht hat. Ich dachte wirklich, es wird dann auch mehr oder weniger als Interview erzählt. Aber dem war nicht so und schon bald steckte ich in einer unglaublichen Geschichte. Eine Geschichte, die so viele Dinge in sich verbindet. Unendliche Liebe, denn unsere Protagonistin zieht selber ins damalige Kampfgebiet Tibet ein, um die Wahrheit zu suchen, Freundschaft und Freundlichkeit, denn ohne beides würde sie nicht weit kommen, wir lernen Kultur kennen, denn lange Zeit begleiten wir eine Nomadenfamilie, die die junge Frau aufnimmt. Ehrgeiz, denn sie gibt niemals auf scheinbar. Aber auch eine Art Resignation, denn am Ende findet sie zwar die Wahrheit heraus, aber als sie zurück nach China kommt, ist nichts mehr, wie es war und sie ist mehr oder weniger allein. Das Schicksal unserer Hauptperson Shu Wen hat mich bis ins Mark getroffen. Das hatte ich niemals erwartet. Dieses Buch darf man nicht lesen mit dem Gedanken einer hübschen Liebesgeschichte oder eines nüchternen Interviews. Man muss dieses Buch (er)leben, es in sein Herz lassen. Ich hoffe, dass das Schicksal dieser starken Frau noch viele Menschen berühren kann. In mir hat dieses Buch eine wichtige Frage aufkeimen lassen: Wie weit würde ich für meine Liebsten gehen? Was würde ich alles für sie tun? Ich habe bisher keine Antwort darauf gefunden, aber ich werde die Antwort weiter suchen. Mit diesem Buch im Hinterkopf.

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