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Neko Zion

Posted on 1.5.2020

Kurze Inhaltsangabe: Christopher Rowe ist Lehrling des Apothekers Benedict Blackthorn. Dieser behandelt ihn gut, bringt ihm das Handwerk des Apothekers bei und noch wesentlich mehr. Doch in letzter Zeit passieren grausame Morde und bald haben diese einen gewaltigen Einfluss auf Christophers Leben. Ein großes Abenteuer beginnt für den jungen Lehrling. Meinung: Wie oben beschrieben geht es um Christopher, der als Lehrling arbeitet und das in einer sehr gefährlichen Zeit, nämlich im England des 17. Jahrhunderts. Gefährlich ist dabei gar kein Ausdruck. In letzter Zeit passieren Morde und die Opfer sind Apotheker. Natürlich ist das unser Plot. Wir begleiten Christopher bei der gefährlichen Jagd nach der Wahrheit. Und dabei lösen wir alle möglichen Rätsel. Das Buch verliert dabei an keiner Stelle wirklich an Spannung, man möchte die ganze Zeit wissen, wie es weiter geht, was Christopher als nächstes tut, was die Rätsel bedeuten, die aufkommen und wer denn am Ende der Täter ist. Nur ganz selten erscheint mir Christophers Verhalten zu naiv, aber vielleicht denke ich auch einfach zu logisch für ein Buch, das für Kinder und Jugendliche ab etwa 12 Jahren geschrieben ist. Christopher darf auch eigentlich durchaus noch eine gewisse Naivität haben. Der Junge ist 15, also noch ein halbes Kind. Trotzdem handelt er an vielen Stellen auch sehr erwachsen und logisch und er versteht das Apothekerhandwerk sehr gut, was man an vielen Stellen auch bemerkt. Zusammen mit seinem treuen Freund Tom, dem Bäckersohn, ist er fast schon unschlagbar. Leider erscheinen mir viele andere Charaktere sehr flach. Vor allem bei unseren Gegenspielern fehlte mir die tiefsinnige Erklärung, warum sie tun, was sie tun. Es wirkte einfach zu sehr nach dem Motto „ist einfach so, das liegt in ihrem Charakter“. Dafür gefällt mir die Stadt, in der Christopher wohnt, umso mehr. Es ist das alte London, man kann also einige Orte vom Lesen wiedererkennen. Und sonst kann man sich auch so gut vorstellen, wie die Stadt damals wohl gewirkt haben muss zusammen mit der Gesellschaft. Die verschiedenen Schichten werden angeschnitten, aber das reicht schon völlig aus um zu zeigen, wie hart die Zeit damals für die einfache Bevölkerung war und wie hoch die Adeligen standen. Historisch gesehen also sehr gut dargestellt. Im Gegensatz zum historischen Setting haben wir einen recht modernen Sprachstil, nur hier und da werden auch mal in der Sprache altertümliche Worte verwendet. Dieser ist leicht verständlich, was die Welt von damals besonders für die Kinder leicht zugänglich macht. Trotzdem wirkt er nicht fehl am Platz, sondern lässt alles sehr flüssig ablaufen. Spannend ist auch die Erwähnung von Latein als typische Apothekersprache. Für jemanden wie mich, der Latein mehrere Jahre gemacht hat, sehr schön, da ich immer sofort versuchte, es selbst zu übersetzen. Die Übersetzung stand dann meist nur wenige Zeilen darunter. Das lässt alles noch authentischer wirken. Ebenso die Codes, die zum Teil mit interessanten Symbolen versetzt sind. Wie gewohnt jetzt zum Schluss, das Cover. Denn auch dieses ist sehr schön. Die Schlange lässt im ersten Moment auf Gefahr deuten, aber hat noch eine andere wichtige Bedeutung innerhalb des Buches. Der Glaskolben und die Zeichen am äußeren Rand sind Hinweise auf die Alchemie und das Apothekerhandwerk. Und der Junge mit der Laterne, der ins Dunkle geht, ist unser Christopher, der nach der Wahrheit sucht. Der Farbton des überwiegend grünen Covers löst bei mir dabei noch mehr Erwartung auf eine Story aus, die viel mit dem Mischen von Substanzen zu tun hat, wie es ein Apotheker/Alchemist gerne tut. Fazit: Bis auf wenige kleine Punkte, die ich oben angesprochen habe, finde ich, dass der erste Band der „Blackthorn“-Reihe ein sehr gelungenes Jugendbuch ist. Ich freue mich darauf, wenn ich in Zukunft auch noch Band zwei und drei lesen kann, die laut Klappentext auch spannend zu sein scheinen. 4/5 Sterne

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