Neko Zion
Kurze Inhaltsangabe: Dr. Miles Singer war im Krieg und arbeitet jetzt in einem Veteranenhospital in Kingston. Eines Tages, als er gerade Feierabend machen wollte, kommt ein Herr hinein, der einen weiteren Mann trägt. Dieser behauptet, ermordet worden zu sein und überträgt im Sterben seine Kraft an Dr. Singer. Denn der Mann war eine Hexe und das ist Dr. Singer auch, was aber niemand wissen darf, da er sonst seine Karriere an den Nagel hängen kann und zurück in sein altes Leben gerissen wird, von dem er sich befreit hat. Doch der Herr, der den Sterbenden zu ihm getragen hat, hat alles gesehen. Miles befürchtet das schlimmste, doch Mr. Tristan Hunter möchte nur eins von ihm: Hilfe dabei, herauszufinden, wie Nick Elliot, so hieß der Sterbende, ermordet wurde. Miles fragt sich, ob er Mr. Hunter trauen kann. Doch dieser offenbart sich ihm ebenfalls als Hexer. Meinung: Eine Mischung aus (historischem) Krimi, Fantasy und einer Prise Liebesgeschichte, die genau meinem Geschmack entspricht! So kann man Witchmark sehr gut zusammenfassen. In dem Buch geht es wie gesagt größten Teils um Dr. Miles Singer und Mr. Tristan Hunter, die durch den Tod von Nick Elliot zusammengeführt werden. Tristan bittet Miles um Mithilfe bei der Aufklärung der Frage, warum Nick Elliot gestorben ist, wie es geschah und wer der Täter ist. Da Miles eigentlich nur sein ruhiges Leben leben möchte, ist er zunächst wenig angetan von dieser Idee, aber letztendlich lässt er sich mehr und mehr in die Geschehnisse hinein verstricken und mit der Zeit stellt sich heraus, dass beide Herren durchaus mehr Geheimnisse haben, als am Anfang erwartet, und diese Geheimnisse haben deutlichen Einfluss auf das, was da kommen mag. Ich kann nicht anders als gleich anzusprechen, was ich alles an diesem Buch geliebt habe. Beginnen wir mit den Charakteren: Alle wichtigen Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Besonders Miles und Tristan konnten dieses erobern, aber auch einige von Miles Patienten konnten mit ihren Schicksalen mein Innerstes berühren und die Nebencharaktere waren auch wunderbar in Szene gesetzt. Auch waren mir sofort Charaktere, die als schlecht oder antagonistisch dargestellt werden sollten, recht unsympathisch. Das hat alle Charaktere so realistisch und nachempfindbar gemacht. Ein weiterer Aspekt, den ich geliebt habe, war wohl die Anspielung auf eine Welt, die in einer Epoche existiert, die dem Europa um den ersten Weltkrieg ähnelt. Miles Patienten sind junge Männer, die aus dem Krieg kamen und verschiedene Leiden aus diesem gezogen hatten. Und die Stadt wurde wunderbar altmodisch beschrieben mit Kutschen und Fahrradfahrern. Mir diese Welt vorzustellen, hat großen Spaß gemacht. Auch den Sprachstil in dem Buch habe ich sehr genossen. Er war schön zu lesen, man fand sich gut zurecht und die Sprechweise der Charaktere schien ihrer jeweiligen Persönlichkeit angemessen. Allerdings möchte ich hier eine kleine Anmerkung anfügen, die aber nichts an der Bewertung des Buches später ändert: Vor allem im letzten Drittel des Buches sind mir in der deutschen Fassung Fehler aufgefallen. Dabei handelte es sich vorwiegend um Grammatikfehler (z.B. war der Satzbau verdreht oder es wurde das Wort „zu“ an mehreren Stellen entweder vergessen oder falsch verwendet). Es hat zwar den Spaß an der Geschichte nicht genommen, ist mir aber persönlich deutlich aufgefallen. Und vom Inneren kommen wir nun wieder aufs Äußere zu sprechen: Das Cover ist bezaubernd! Vor allem das Gimmick mit der im Dunkeln leuchtenden Schrift. Als ich das das erste Mal sah, war ich wirklich verblüfft. Auch von der Gestaltung ist das Cover wunderbar, es ist nicht überladen, aber trotzdem fantasievoll. Die einzige Frage, die sich mir gestellt hat, ist, wieso man die Farbe des Covers im Deutschen geändert hat, wenn man sonst das Cover übernommen hat? Das Grün des deutschen Covers ist ohne Frage schön, aber mir persönlich wäre das blaue Cover der englischen Ausgabe eher ins Auge gesprungen. Dennoch eine wirklich schöne Arbeit, für die man den Designer nur loben kann. Fazit: „Witchmark“ von C. L. Polk, in Deutschland bei der Hobbit Presse (Klett-Cotta Verlag) erschienen, ist in meinen Augen ein absolutes Jahreshighlight, das verschiedene gute Storyelemente in einer atemberaubenden Geschichte zusammenfügt. Ich freue mich jetzt schon ungemein auf den zweiten Teil! 5/5 Sterne