Josie
„Ein Wir kann der Anfang von so vielem sein“ ~ Das Buch „Falling Into You“ von Julia Niederstraßer erschien erstmals am 6.01.20 als E-Book im Forever Verlag By Ullstein. Das Taschenbuch, welches am 28.02.20 folgte, hat eine Buchlänge von 280 Seiten und ist im Handel für 13,99€ zu erwerben. Ich danke Julia Niederstraßer und dem Forever-Verlag für das Rezensionsexemplar und weise darauf hin, dass dies keinen Einfluss auf meine Meinung hat. ~ Meine Meinung: Das Cover ist einfach gehalten, aber wirklich schön. Für mich ist vor allem das Herz ein Hingucker und sowas wie ein Markenzeichen geworden. Geschrieben ist das Buch mit einem schönen, humorvollen aber tiefgründigen Schreibstil, der sehr nah am Leser ist. Allerdings fallen bei den Protagonisten im normalen Gesprächen manchmal so poetische Sätze, die mir einfach wenig zu hochgestochen schienen. Zudem ist der Schreibstil an manchen Stelle ein wenig verwirrend, weil nicht genau wusste, wer gerade eigentlich redet - dies schien nämlich innerhalb eines Absatzes zu wechseln. Auch die häufigen Wortwiederholungen und die Unausgeglichenheit der Kapitellängen, was an sich nichts Negatives sein muss, haben mir persönlich nicht so gefallen. Die Charaktere von „Falling Into You“ sind mir wirklich im Herzen geblieben. Die Story dreht sich um Protagonistin Mira. Mira ist Trainerin der D-Fighters, der Rollstuhl-Basketballmannschaft an ihrer Schule. Sie selbst war auch mal Basketballerin, jedoch musste sie aufgrund familiärer Vorkommnisse den Sport zumindest aktiv an den Nagel hängen. Sie ist aber tough und wirkt zunächst einigermaßen zufrieden mit ihrem Schicksal. Und konnte mich gut mit ihr anfreunden, aber nicht identifizieren, was vielleicht bei diesem doch sehr emotionalen Buch gut war. Der Basketball-Star der Familie ist Miras Schwester Vicky, die deswegen eigentlich wie ein rohes Ei behandelt wird. Ich finde die Familie sehr sehr komisch und zu übertrieben dargestellt. Für mich persönlich war es einfach nicht nachvollziehbar, warum die ganze Familie vom Basketball nahe zu bestimmt wird und sie so beeinträchtigen kann. Und auf Protagonistin Mira wird die ganze Schuld daran angehäuft. Zum Glück gibt es Arianna, Miras beste Freundin und Mitglied der D-Fighters. Vom Gefühl her könnte sie auch meine beste Freundin sein, weil sie einfach toll ist. Ein weiterer Freund, der zu Beginn des Buchs nach langer Zeit wieder in ihr Leben tritt, ist Samuel. Der ehemalige (Basketball-)Star der Schule wird von allen Seiten regelrecht verehrt oder sagen wir besser, es gibt um ihn einen riesigen Hype, der mir auch einfach zu viel und zu übertrieben dargestellt war. Samuel ist mir dadurch zu Beginn eher unsympathisch, aber ab Mitte des Buchs konnte ich schon mehr mit Samuel anfangen. Das liegt vor allem daran, dass Szenen zwischen Mira und ihm echt schön sind, er bringt sie unter anderem wieder dazu, zu fühlen. Die Anziehung und Verbundenheit der beiden ist deutlich spürbar. Mir fehlten daher manchmal Schritte in der Entwicklung zwischen Mira und Samuel, aber es ist auch mal schön, wenn eine Beziehung eher Randthema ist und es nicht zu viel darum Drama gibt. Durch die Story kam ich zunächst eher zähflüssig durch und wusste nicht genau, was eigentlich wirklich los ist. Der Leser wird im Dunkeln gelassen und es gibt immer nur Teile der Vergangenheit zu erspähen, welche für mich aber irgendwie keinen Sinn machten. Ab der Mitte des Buchs kam ich aber besser in die Handlung rein und ich konnte auch Mira und ihre Situation auch immer besser verstehen. Daher war es für mich auch, nachdem ich so die ersten 100 Seiten überwunden hatte, im Mittelteil ein echt gutes Buch. Allerdings gab es für mich zum einen manche Szenen die mir relativ aus dem Kontext gerissen waren und eher unwichtig schienen, und zum anderen hatte ich manchmal im Gegensatz dazu irgendwie das Gefühl, irgendwas wie durch Sprünge in der Handlung verpasst zu haben. Zum Ende hin wirkte es leider, so als hätte man noch ganz viel reinpacken müssen und die Sprache war sehr abgehackt und nicht ausgereift genug. Aller negativen Aspekte meiner eigenen Meinung zum Trotz bleibt mir vor allem das Thema in Bezug auf die Emotionalität und die Einblicke in den Rollstuhl-Basketball in durchaus positiver Erinnerung. Ich finde es schön, dass Miras Weg mit dem Basketball ein großes und Selbstfindung noch ein größeres Thema ist. Denn „Das Wir existiert nicht ohne Ich“. . Ich vergebe 3 von 5 Sternen⭐️