Vanessa
Forever Free erzählt von Selbstfindung und einer sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung, die im Laufe der Handlung getestet wird. Generell passiert fast alles an diesem Buch in einem gemütlichen Tempo. Diese Schritt-für-Schritt-, manchmal sogar „Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“- Entwicklung spiegelt sich in jedem Aspekt der Handlung und Charaktere wider. Das hat es manchmal schwer gemacht überrascht zu werden, weil man die meisten Dinge einfach erwartet hat. Langweilig war es deswegen aber auf keinen Fall, denn es gab immer wieder Szenen bei denen ich herzlich gelacht, vor Aufregung gebibbert und wegen heißen Wangen kurz unterbrechen musste. Das zeugt auch von dem wirklich guten Schreibstil. Es fiel schwer, das Buch aus der Hand zu legen, einmal weil es sich so schön und flüßig lesen lassen hat, aber auch weil sich mit den ersten Seiten eine Wohlfühlatmosphäre verbreitet hat. Nicht nur wegen dem traumhaften Handlungsort, sondern vor allem wegen weiteren Charakteren wie Kate , April und Tyler. Besonders Kate ist mir mit ihrer gut gelaunten Art und positiven Einstellung im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Definitiv werde ich deswegen Forever Mine, den zweiten Band der Reihe, der sich um Kate dreht, lesen. Meine Begeisterung für das Buch hat mit dem Ende leider einen kleinen Dämpfer bekommen. Gerade weil alles in diesem Buch so Schritt-für-Schritt ist, bin ich davon ausgegangen, dass die letzen 20 % der Handlung genauso werden. Man hat vorher schon gemerkt, dass immer mal wieder so kleine aber für mich als Leser wichtige Ereignisse etwas übergangen wurden und deshalb spätere Entwicklungen als teilweise fragwürdig, nicht wirklich passend und schwer nachvollziehbar erschienen. Auch geht in den letzten 30-50 Seiten noch eine Riesenbombe hoch. Dieser Plottwist hat mir ganz schöne Bauchschmerzen bereitet. Einerseits weil ein Happy-End doch nicht mehr die einzige Ausgangsmöglichkeit zu sein scheint und nochmal richtig Spannung aufkam. Andererseits weil wegen den wenigen verbleibenden Seiten Zweifel aufkamen, ob die Handlung überhaupt gekonnt fertig geführt werden kann. Diese Zweifel haben sich auch leider bewahrheitet, denn plötzlich war nichts mehr Schritt-für-Schritt. Das Ende, was für mich normalerweise bedeutet, dass meine offenen Fragen Antworten finden und ich mit einem Lächeln das Buch schließe, gab es hier in dieser Form nicht. Der Plottwist, der es eigentlich zwingend gemacht hat, dass das Klärungsgespräch/Ende viel detaillierter ausfällt, wurde nicht bedient und wirklich fertiggeführt. Sehr schade, weil das Buch echt Potenzial zum Jahres- oder zumindest Monatshighlight hatte.