Mariska
i n h a l t. Jasmine liebt ihren Job mit Herz und Seele – die Arbeit ist ihr Leben. Als sie gefeuert und für ein Jahr freigestellt wird, weiß sie weder etwas mit ihrer Zeit noch mit sich selbst anzufangen. Da fehlt ihr gerade noch ihr nervtötender Nachbar Matt, der sie regelrecht zur Weißglut treibt. Doch eigentlich ist das verkorkste Leben von Matt die perfekte Ablenkung für ihre eigenen Probleme. Als Jasmine sich Hals über Kopf in Gartenarbeit stürzt, holen sie ihre Gedanken ein und alte Wunden reißen auf. Plötzlich ist der verhasste Fremde die einzige Person, die sie versteht – denn so unterschiedlich sind sie gar nicht. m e i n u n g. Die Geschichte rund um Jasmines Identitätskrise ist direkt aus dem Leben gegriffen, weswegen man so schnell mit der Protagonistin mitfühlen kann. Plötzliche Arbeitslosigkeit, Familienprobleme und nervtötende Nachbarn – da ist die Verzweiflung groß. Da aus der Perspektive von Jasmine in der Ich-Form geschrieben wird, entwickelt man noch schneller eine persönliche Bindung zu ihr. Eine Erzählform, die ich lange nicht mehr gelesen habe und sehr, sehr schön fand. Dadurch bin ich wirklich rasant schnell durch das Buch gekommen. Außerdem spricht sie ihren verhassten Nachbarn Matt in Gedanken immer mit „Du“ an, anstatt zu beschreiben, was „er“ macht. Dadurch entsteht sofort eine interessante Erzählweise, die die Beziehung der beiden auf Papier gleich viel intensiver und intimer macht. Cecilia Ahern erzählt eine wunderbare Geschichte von zwei Fremden, die zunächst nichts gemeinsam zu haben scheinen, bis sie im Laufe eines Jahres erkennen, dass die Abgründe, vor denen sie stehen, gar nicht so unterschiedlich sind. Dabei schreibt sie so wundervoll bildlich, dass sie gewaltige Metaphern kreiert, die jeder auf sein Leben anwenden kann. Ihre Worte berühren, regen auch Mal zum Schmunzeln an aber vor allem zum Nachdenken. f a z i t. „Das Jahr, in dem ich dich traf“ ist ein hoffnungsbringender, berührender Roman, der aus dem Leben erzählt und dabei jedem, der gerade eine schwierige Zeit durchmacht, beweist, dass auch die dunkelsten Momente im Leben einen Sinn haben.