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cozybibliophilie

Posted on 28.4.2020

„Die Gabe“ spielt mit dem Gedanken, dass eine vorher komplett von Männern regierte Welt nun von Frauen regiert wird. Durch einen Zwischenfall im zweiten Weltkrieg bekommen nämlich alle Frauen „die Gabe“. Sie können Stromstöße aussenden, die tödlich seien können. Die Idee des Buchs hat mich wirklich angesprochen, ich liebe Dystopien/Utopien (der Grad ist schmal) ja sowieso! Die ersten zwei Dritten des Buchs konnten mich auch wirklich überzeugen. Die ganze Welt bekommt einen eigenen geschichtlichen Hintergrund, eine Religion und eine wissenschaftliche Erklärung. Unterstützt wird das Ganze noch mit Zeichnungen, die teilweise Jahrhunderte alt sind. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von drei unterschiedlichen Frauen und einem Mann. Auch das fand ich gut gemacht. Es werden viele Aspekte abgedeckt, an die man bei so einer Änderung der Genetik eventuell nicht mal denken würde. Naja, so begeistert ich vom ersten Drittel war, so enttäuscht war ich vom letzten, was aber eventuell auch an meinen persönlichen Präferenzen liegt. Im letzten Drittel hat sich meiner Meinung nach Vieles wiederholt. Was mich aber am meisten gestört hat ist, dass man nur noch etwas von den vier Personen selbst hört, ohne viel anderes übergeordnetes Weltgeschehen. Das fand ich wirklich schade, denn mich hat gerade die Auswirkung auf die Welt, Politik, Gesellschaft uws. als Ganzes interessiert. Es ist definitiv immer noch kein schlechtes Buch, aber trotzdem war hier noch Luft nach oben.

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