Profilbild von Fiona

Fiona

Posted on 27.4.2020

Gerade am Anfang hat mich die Geschichte sehr an Wonder Woman erinnert, was mich erst etwas irritiert hat. Dass ein Fremdling angeschwemmt wird und sie ihn versteckt, war eben leider genau dieselbe Handlung. Dann jedoch zeigt das Buch schnell Unterschiede auf. Die Insel hat mein Fernweh ein wenig besänftigt. Ich fand es wunderschön, wie die Bewohner dort leben, denn die Autorin hat für mich sehr detailliert beschrieben, wie die Häuser in den Bäumen aufgebaut sind, wie man dort hinauf gelangt etc. Auch die verschiedenen Berufe wurden toll beschrieben, jeder hat seine ganz eigene Aufgabe. Was ich auch super fand, ist, dass auf der Insel die Frauen eher das Sagen haben. Kriegerinnen, die sich durchsetzen können? Yes please! Limea selbst war oft etwas unüberlegt und hat vorschnell gehandelt, verändert sich aber auch im Laufe des Buches sehr. Sie reformiert den Stamm, bringt neue Ideen mit und will ihre Freiheit haben. Für diesen Sinneswandel braucht es natürlich Zeit und den ein oder anderen Fremdling, dem sie begegnet. Wären wir also bei Noatun. Anfangs konnte ich ihn nicht wirklich einschätzen, fand aber die Gespräche der beiden witzig, da sie aus so verschiedenen Welten stammen und erstmal miteinander klar kommen müssen. Doch schließlich habe ich ihn zusammen mit Limea ins Herz geschlossen. Auch Limeas Schwester und Mutter haben mir immer besser gefallen, weil sie zu ihr gehalten haben und entscheidende Rollen spielen. Nur Aisek konnte ich nicht so richtig viel abgewinnen, aber auch er ist ein netter Kerl, auf den man sich verlassen kann. Die Handlung war spannend und ich habe wirklich mitgefiebert, auch wenn sich der Anfang ein klein wenig gezogen hat. Und auch wenn ich bei dem Ende kurz vor den Tränen stand, fand ich es genau richtig. Der Schreibstil ist manchmal etwas zu detailliert, was mich hier aber nicht so sehr gestört hat. Es ist manchmal etwas ausschweifend und langatmig, aber da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht, hat mich nichts aufgehalten. Insgesamt mochte ich das Buch richtig gerne, für alle die ein wenig Fernweh verspüren oder einer starken Kriegerin bei ihrem Kampf begleiten will kann ich es nur empfehlen.

zurück nach oben