renee
Ein Blick in die Bronzezeit und ein Blick auf den Menschen In "Die Kinder von Nebra" entwirft Ulf Schiewe eine wunderbare Welt der Bronzezeit vor den Augen der entzückten Leserin. In einer wunderbaren Akribie stellt der Autor Nachforschungen zu geschichtlichen Daten und Fakten an, welche besonders im Nachwort zu bewundern sind, aber Geschichtsbewanderten im gesamten Text auffallen und für einen Lesegenuss sorgen. Die Götterwelt der Geschichte/des Romans wurde verschiedenen indoeuropäischen Sprachgruppen entlehnt, welches in meinen Augen eine interessante Idee ist, denn die Vorfahren der heutigen indoeuropäischen Gruppen wanderten in der Bronzezeit in Europa ein, assimilierten die Vorbewohner und erschufen Neues, neue Welten, interessante Welten. Damalige Götter könnten durchaus ähnlich geheißen/geklungen haben wie die Gottheiten der späteren indoeuropäischen Bewohner Europas und Kleinasiens. Auch sämtliche im Text erscheinenden kulturellen Errungenschaften der Menschen wurden vom Autor akribisch eruiert und machen aus diesem Roman in gewisser Weise auch ein Geschichtsbuch. In einer leichten und modernen Sprache wird vom Autor eine lebendige und ungemein spannende Geschichte um die Himmelsscheibe von Nebra erzählt, die aber genauso einen recht realen Blick auf die Menschen und ihre negativen Eigenschaften beinhaltet, also einen Blick auf den Menschen zeigt, der dem Menschen sein Wolf ist. Aber genauso kann die Leserin auch eine weitere Eigenschaft des Menschen bewundern, der Wille zum Guten/zum Neubeginn/zum Neuerschaffen und damit letztendlich etwas positives. Etwas, was versöhnlicher stimmt und hoffen lässt, gerade wenn man jetzt wieder sieht, was die Feinde der Demokratie anrichten können. Und ich hoffe auf noch etwas. Das die Geschichte um Rana vielleicht weiter geht!