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herbstrose

Posted on 25.4.2020

Elaine Dawson wollte zur Hochzeit einer Freundin nach Gibraltar fliegen, aber London lag in dichtem Nebel und sämtliche Flüge wurden gestrichen. Da alle Hotels überfüllt waren nahm sie das Angebot eines Fremden, der ihre Notlage erkannte, zögerlich an, die Nacht in seiner Wohnung zu verbringen. Von da an ist sie spurlos verschwunden. - Fünf Jahre später erhält die damalige Braut, die Journalistin Rosanna Hamilton, den Auftrag, eine Serie über Vermisstenfälle zu schreiben. Dabei ist auch der Fall von Elaine. Rosanna macht den Mann ausfindig, bei dem Elaine die Nacht verbracht hat. Es ist der Anwalt Marc Reeve, dem seine damalige Hilfsbereitschaft die Karriere vernichtete, obwohl er immer seine Unschuld beteuerte. Nach anfänglichem Zögern erklärt er sich zur Zusammenarbeit mit Rosanna bereit, ist es doch auch in seinem Interesse, dass der Fall geklärt und seine Unschuld bewiesen wird. Und tatsächlich stoßen sie auf Hinweise, dass Elaine möglicherweise noch lebt. Ist sie eventuell untergetaucht? Bald wird klar, die Nachforschungen erweisen sich als gefährlich … Charlotte Link, geb. 1963 in Frankfurt/Main, ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. Sie studierte zunächst sechs Semester Jura in Frankfurt, bevor sie 1986 nach München zu den Fächern Geschichte und Literaturwissenschaft wechselte. Sie schrieb zahlreiche Romane mit psychologischem Hintergrund, die zum Teil vom ZDF verfilmt wurden, wurde 2004 für den Deutschen Bücherpreis nominiert und erhielt 2007 für ihr literarisches Werk die Goldene Feder. Zurzeit lebt sie mit ihrem Lebensgefährten in Wiesbaden. Mit „Die letzte Spur“ ist der Autorin Charlotte Link wieder ein gut durchdachter und logisch aufgebauter Krimi gelungen, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Auch psychologische Aspekte kommen nicht zu kurz, denn die Autorin lässt uns Leser tief in das Gefühlschaos der Protagonistin blicken und zugleich darüber rätseln, was wohl mit der verschwundenen Elaine geschehen ist, nachdem sie Marc Reeve verlassen hat. Ist sie entführt oder ermordet worden? Gab es einen Unfall oder ist sie freiwillig untergetaucht, um der erdrückenden Pflege ihres im Rollstuhl sitzenden Bruders zu entgehen? Da gibt es viele Möglichkeiten die uns ständig in Atem halten, bei denen man miträtselt und die des Öfteren Gänsehautfeeling erzeugen. Als dann noch zwei Frauenleichen auftauchen, ist die Verwirrung komplett. Der Schreibstil ist sehr angenehm, gut lesbar und flüssig. Eine logisch durchdachte, gut aufgebaute Handlung, deren Spannung sich langsam aber stetig steigert. Überraschende Wendungen tun sich auf und man wird von Ereignissen verblüfft, die man so nicht vermutet hätte. Man leidet mit den Charakteren und erlebt, wie diese, ein Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Nervenkitzel und Dramatik steigern sich bis zum unerwarteten, aber dennoch logischen und überzeugenden Ende.

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