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zeilenlieblich

Posted on 25.4.2020

Die Geschichte spielt in einer dystopischen Zukunft in Kanada, in der die Menschen nach einer Klimakatastrophe die Gabe zu Träumen verloren haben. Es gibt aber eine Ausnahme: den Altstämmen der indigenen Bevölkerung ist die Gabe zu träumen geblieben und deswegen befinden sie sich ständig auf der Flucht vor der Regierung. Wir lernen Franchies kennen, der sich auf der Flucht befindet und auf diesem Wege neue Menschen kennenlernt, denen die Gabe ebenfalls geblieben ist. Franchies schließt sich mit den Gleichgesinnten zusammen und wir begleiten sie auf ihrer Flucht vor den Traumdieben. Dabei fühlt sich die Geschichte keineswegs überladen an und ich war auch nicht mit den vielen Charakteren überfordert. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und haben prägnante Merkmale, wie zB nur ein Auge oder einen einseitigen Oberlippenbart. Es gab keinen Charakter der mir unsympathisch war oder mit dem ich nichts anfangen konnte. Die Geschichte spielt auf Themen wie zB Umweltbewusstsein, Zusammenhalt und Vertrauen an, wovon man sich als Leser gut und gerne eine Scheibe abschneiden könnte. Der Schreibstil ist flüssig, lebhaft und die Schauplätze sind allesamt sehr gut bildhaft beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte und das Gefühl hatte dabei zu sein. Jetzt kommt mein großes ABER: mir haben jegliche Hintergrundinformationem gefehlt. Wie kam es denn zu der Ausgangslage, in die man hineingeworfen wird? Was genau ist passiert? Wie kann eine Klimakatastrophe zu solch einem psychischen Verlust führen? Wenn man den Klappentext durchliest, erwartet man Spannung, etwas Action und eine Handlung. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, man lernt die Charaktere durch Geschichten kennen, die sie den anderen Gruppenmitgliedern erzählen, aber etwas wirklich aufregendes/aufwühlendes passiert erst im letzten Drittel. Das letzte Drittel konnte mich vollends überzeugen! Endlich erfuhr man eine Kleinigkeit, die das Buch stimmig machten und das Ende lies mich mit Tränen in den Augen zurück. Ich war gerührt und auch etwas wehmütig, weil man meiner Meinung nach viel mehr aus der Geschichte hätte holen können, wenn man sich nicht allzu sehr auf die Charaktere konzentriert hätte. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil, der etwas mehr Einblick in das vergangene Geschehen gibt. Das Buch bekommt von mir 4 Sterne, weil mich das letzte Drittel sehr überzeugen konnte und ich viel Empathie für die Charaktere empfand. ⭐️⭐️⭐️⭐️/5

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