Profilbild von Sarina

Sarina

Posted on 22.4.2020

Das Buch ist so geschrieben, dass man von der ersten Seite an in die Handlung eintaucht und alles um sich herum komplett ausblendet. Man lässt sich einfach mitreißen und von den Worten der Autorin treiben. Die Autorin lässt sich viel Zeit, damit sich ihre Charaktere entwickeln können, wodurch sie unglaublich glaubhaft und authentisch herüber kommen. Außerdem macht es dem Leser so viel mehr Spaß mitzuerleben, wie sie erwachsener werden, dazulernen und neue Erfahrungen fürs Leben sammeln. Darüberhinaus lässt man sich von den vielen Emotionen einnehmen und lächelt, trauert oder weint mit ihnen mit. Mir kam es schlichtweg so vor, als wäre ich ein Teil des Ganzen und nicht bloß ein „Zuschauer“. Taylor war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mich total gut in sie hineinversetzen. Sie ist ein unsicheres, introvertiertes Mädchen, das sich schwer dabei tut sich ihren Ängsten zu stellen. Immer wenn es brenzlig wird, sie eine Entscheidung treffen, ihre Gefühle offenbaren oder jemandem an sich heranlassen muss, läuft sie davon. Das ist ihre Allzwecklösung. Doch vor manchen Situationen im Leben kann man nicht entgegen, egal wie oft man versucht ihnen aus dem Weg zu gehen… Abgesehen von Taylor gibt es natürlich noch viele andere Charaktere, die wirklich genauso klasse waren. Henry, Taylors erste große Liebe, war mir auch gleich sehr sympathisch, da er im Gegensatz zu viele männliche Charaktere in keinster Weise unglaubwürdig wirkt. Henry ist einfach ein ganz normaler Junge, der die Natur liebt, seine Zeit gern im Wald verbringt und sich super mit Bäumen und Tieren auskennt. Einer meiner Lieblinge war jedoch Taylors Vater, einer der wunderbarsten Menschen, die ich je in einem Buch kennenlernen durfte, sodass es einem umso ungerechter erscheint wie böse das Schicksal ihm zusetzt. Wie mag es da erst Taylor gehen, schließlich ist ihr Vater ihre absolute Bezugsperson und mitunter der einzige der sie versteht – auch wenn sie nichts sagt. Die beiden haben so eine intensive Beziehung zueinander, die durch die Erkrankung noch weiter zunimmt. Taylors Familie ist zu Beginn kaum als solche zu bezeichnen. Jeder zieht sein eigenes Ding durch, ohne Rücksicht zu nehmen oder ein gewisses Verständnis füreinander aufzubringen. Über Gefühle oder die Krankheit des Vaters, die alle ganz offensichtlich zu schaffen macht, wird schon mal gar nicht geredet und selbst die Geschwister können nicht viel miteinander anfangen, was ich wirklich etwas traurig fand. Aber das verändert sich natürlich mit dem Voranschreiten der Krankheit ihres Vaters. Sie sehen ein, dass sie einander brauchen und deshalb zusammenhalten müssen. Darüberhinaus geht es Morgan Matson um den Mut, über seinen eigenen Schatten zu springen, sich dem Leben zu stellen und das Beste aus einer ausweglosen Situation zu machen. Denn auch wenn man im Moment keine Lösung sehen mag, gibt es für jedes Problem einen Ausweg. Man muss ihn nur finden... Mein Fazit Vergiss den Sommer ist ein sehr tiefgründiges Buch, dass ich so schnell nicht vergessen werde. Von der ersten Seite an versinkt man in der Handlung und lässt von den Worten der Autorin mitreißen. Man begleitet Taylor durch einen Sommer, den sie nie vergessen wird, ein Sommer in dem sie lernen muss ihre Ängste zu überwinden, aber auch Abschied zu nehmen. Dabei ist jede kleine Szene, jedes kleine Detail einfach nur wundervoll und aus der Geschichte nicht wegzudenken.

zurück nach oben