wolkenschloss.
Nachdem Frauen, Fische, Fjorde von Anne Siegel eines meiner absoluten Highlights im vergangenen Jahr gewesen ist, habe ich mich umso mehr auf das neue Buch der Autorin gefreut. Und sie hat mich keineswegs enttäuscht. Ich mag bereits das Cover mit der Frau im Islandpullover. Außerdem finde ich die Karte vorne im Buch super, wo man immer nachschauen kann wo die, teilweise recht kleinen und unbekannten, Orte liegen. Im E-Book ist sie nicht ganz so hübsch, aber auch in schwarz-weiß schön anzusehen. Die Autorin erzählt eindrucksvoll und sehr bildhaft von ihrer Reise auf Island, um die zehn Protagonistinnen ihres Buches zu treffen. Die Bandbreite der Berufe, denen die Frauen nachgehen, ist dabei unglaublich groß: Es gibt Frauen aus der Wirtschaft, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen. Anne Siegel weiß es wirklich die Lebensgeschichten der Frauen wundervoll zu erzählen, ihre eigene Reise durchs Land zu beschreiben und gleichzeitig den top recherchierten geschichtlichen Hintergrund der jeweiligen Jobs oder Regionen mit allem anderen zu verflechten. Teilweise finde ich die Geschichten spannender als einen Thriller. Und das aus meinem Mund ist definitiv ein großes Lob, da ich schon recht viele Sachbücher zu Island gelesen habe und viele mich nur noch langweilen, weil sowieso immer nur die gleichen Dinge drinstehen... Am allerbesten hat mir die Geschichte von der Seefrau Steinunn Einarsdóttir gefallen. Ich bin großer Fan der Westfjorde, vor allem von Flateyrí, und fand es dort wunderbar obwohl das Wetter damals nicht so toll gewesen ist wie in den Beschreibungen der Autorin. Ich finde die Geschichte beeindruckend, dass Steinunn trotz Seekrankheit immer und immer wieder aufs Meer gefahren ist und ihrem Job nachgegangen ist. Aber auch alle anderen Geschichten haben mir gefallen und ich war wieder einmal beeindruckt von den Frauen Islands.