buzzyreadingbee
Auch zu diesem Werk bin ich wieder über das Theater gekommen. Ich schaue mir gern ein Theaterstück an und lese erst danach den Text. So fällt es mir leichter, in die Welt einzutauchen und ich habe schon ein Bild vor Augen. Iwanow ist ein Charakter, der schon zu Anfang sein Ende besiegelt. Es tut fast weh, zuzusehen, wie die Protagonisten und Protagonistinnen um ihn kämpfen und ihn verteufeln. Sein Verhalten Anna gegenüber ist kalt und unbarmherzig. Unmenschlich. Ein Spiegel dessen, wie er sich im Innersten fühlt. Ein Mann ohne Hoffnungen, der sich und andere aufgegeben hat. In der Liebe zu Sascha findet er nur für einen flüchtigen Moment Trost. Trotzdem... Iwanow ist und bleibt ein getriebener Mensch, der schon mit sich und seinem Leben abgeschlossen hat. Bei der Beschreibung des Theaterstücks, das ich gesehen hatte, stand folgender Satz dabei, der seine Figur für mich perfekt zusammenfasst. Und in dem ich mich sehr wohl wiederfinde: "Zu getrieben für das Alltägliche, aber zu träge für das Außergewöhnliche."
