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Vivian

Posted on 19.4.2020

Die Winstons sind ein lauter und bunter Haufen und können sich erstklassig zu einem verschwörerischen Clan zusammen rotten. Und genau das tun sie mit dem Projekt "Billy & Claire". Denn von außen betrachtet ist es völlig offensichtlich, dass die beiden zusammen gehören. Doch eine verworrene Vergangenheit und ein Berg unausgesprochener Dinge und dunkler Geheimnisse trennt sie voneinander. Vorrangig seine Brüder wissen, dass sie dem mürrischen Billy ordentlich in den Hintern treten müssen und auch ihre Frauen helfen der Liebe bereitwillig auf die Sprünge. Doch wie holt man ein ganzes Leben nach? Den Ursprung der Geschichte und das verzweifelte Sehnen der Protagonisten nach Liebe und Zufriedenheit hat mich bereits ab dem Klappentext fasziniert und die ganze Zeit über gerührt. Claire ist so selbstlos und dauerhaft darauf bedacht es anderen recht zu machen, dass sie sich selbst völlig vergisst und verbiegt. Billy ist über die ganzen Jahre durch die immer wiederkehrenden Diskussionen und die festgefahrene Situation fast schon verbittert. Ich habe mich nur schwer in den Rahmenbedingungen der Geschichte zurecht gefunden und über den unzähligen Familienmitgliedern und verschiedenen Konstellationen immer wieder den Überblick verloren. Es kann natürlich auch daran liegen, dass ich bereits sechs vorherige Geschichten verpasst habe, doch mir sind die Verbindungen der Charaktere zu komplex und wirr aufgestellt. Die "klärenden" Gespräche zwischen unserem ungleichen Paar eskalieren jedes Mal und damit wiederholt sich gefühlt dauerhaft fast die gleiche Szene und dramatisiert sich immer weiter. Diese tragische Story über verpasste Chancen, verschenkte Lebenszeit und Schuldgefühle ist mir prinzipiell schon nahe gegangen, doch ich kam leider nicht ganz im Setting an. Meine Verwirrung und Skepsis behielten dauerhaft die Oberhand.

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