Josie
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Die Beschreibungen der Schauplätze waren, bis auf wenige Ausnahmen, kurz und knackig, aber dennoch so detailliert genug, dass ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen konnte. Die ein oder andere Beschreibung bzw. Vorstellung hätte gerne etwas kürzer sein können, wie z.B. zu Anfang als Robert in Loch ankam. Am besten haben mir die Beschreibungen des Moors und des Nebels gefallen. Während des Lesens kam eine düstere, schaurige und mystische Atmosphäre auf, die die Szenen sehr spannend gemacht und mir Gänsehaut - Momente beschert hat. Auch die Darstellung der Szenen im mittelalterlichen Nofra fand ich sehr gut umgesetzt. Ich hatte wirklich das Gefühl mich mit Robert im Mittelalter zu befinden. Ich musste mich zwar erst ein wenig an die altertümliche Sprache gewöhnen, aber kam dann auch sehr schnell in Nofra an. Die Handlung beinhaltet einen guten Spannungsbogen, der vor allem im letzten Drittel ziemlich an Fahrt zunimmt. Am Anfang fand ich die ein oder andere Szene etwas zu lang gezogen oder eher überflüssig, wie z.B. die mit seinem besten Freund Andi, der nicht aktiv eine Rolle spielt, sondern nur in seinen Gedanken erwähnt wird. Die Geschichte beinhaltet auch einige überraschende Wendungen, die aber sehr gut in die Handlung passten und sehr gut eingeflochten wurden. Es wurde immer spannender, düsterer und bedrohlicher, so dass ich meinen Kindle nicht mehr aus der Hand legen konnte und weiter lesen musste. Und das Ende… ja, das Ende war mega spannend, actionreich und kaum auszuhalten. Robert ist eher ein ruhiger und schüchterner Typ, der dennoch sehr neugierig und mutig ist. Ich fand ihn sehr schnell sympathisch und bin sehr gerne mit ihm auf dieses Abenteuer gegangen. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen, seine Gefühle, seine Unsicherheit und auch Verwirrungen waren greifbar und seine Verhaltensweisen dadurch nachvollziehbar. Während der Reise hat er eine tolle Entwicklung durchgemacht, die ich sehr gut durchdacht und umgesetzt finde. Ich möchte noch einmal kurz auf die Formatierung eingehen, die an ein paar Stellen nicht so gut war. Es waren zwar nicht viele Stellen, aber die, wo es der Fall war, haben mich so irritiert, dass ich kurzzeitig aus der Geschichte geschmissen wurde. Da fehlten z.B. die Absätze zwischen einem Wechsel der Sichtweisen oder der Schauplätze. Dennoch hatte ich keine Probleme damit, nach der Irritation wieder schnell in die Geschichte abzutauchen.