alina ✨
Als Jonas mit der Berliner Ringbahn unterwegs ist und den chaotischen Tag am liebsten vergessen möchte, trifft er auf ein Mädchen, das ihm so gleich den Kopf verdreht. Die beiden kommen ins Gespräch und fahren viel weiter als sie eigentlich sollten. Sie verabreden sich für den nächsten Tag, aber das Mädchen taucht nicht auf und Jonas kann sie einfach nicht vergessen. Bis sie sich wieder treffen und das Schicksal zugeschlagen hat.. Jonas mochte ich als Charakter so gerne. Er ist ein kleiner Chaot, fährt gerne Skateboard und ist trotz geringer Mittel voller Ideen. Dabei konnte er mir mit seiner humorvollen Art und seinen sarkastischen Sprüchen immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. In der Schule läuft es für ihn allerdings nicht so gut, was ihn aber nicht weiters stört. Viel lieber möchte er sein Leben in vollen Zügen genießen. Allerdings hält ihn seine Familie dabei etwas zurück. Nachdem sein Vater einfach abgehauen ist und seine Mutter im Schichtdienst arbeite, muss er sich um seine kleine Schwester Rosa kümmern. Dies tut er unheimlich liebevoll und bringt ihr jede Menge Liebe entgegen. Josephine wirkt am Anfang sehr verschlossen. Sie tanzt Ballett und kommt aus einer reichen Familie, die sie zum Teil sehr unter Druck setzt. Nachdem sie ein schwerer Schicksalsschlag trifft, verliert sie fast ihre komplette Lebensfreude. Trotzdem konnte ich sie mit ihrem trockenen Humor immer mehr in mein Herz schließen und mir hat ihre Entwicklung sehr gut gefallen. Obwohl zwischen den beiden von Beginn an eine gewisse Anspannung spürbar ist, entwickelt sich die Geschichte meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Mir hat es vor allem gefallen, wie Jonas' Josephine immer wieder aus der Reserve lockt. Aber da war viel mehr. Die Spannung, die zwischen uns herrschte, war greifbar, und ich fühlte, dass sie endlich ihren Schutzwall heruntergefahren hatte. Fühlte, dass sie mich langsam in ihr Herz ließ. (Position 2909) Die Nebencharaktere mochte ich auch unglaublich gerne. Vor allem Rosa, die nach einem Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist, mochte ich unglaublich gerne, denn sie sprüht nur so vor Lebensfreude. Jonas' Mutter Heike mochte ich ebenfalls gerne, denn sie tut alles dafür, um ihre Familie über Wasser zu halten und kümmert sich liebevoll um alle. Auch Rick, Jonas' bester Freund war mir sympathisch. Auch wenn er mir mit seinen Sprüchen manchmal etwas auf die Nerven gegangen ist, ist er doch immer für Jonas da. Mit Jonas' Bruder Karl sieht es da etwas anders aus. Er ist durchs Abitur gefallen und hat sich in die Welt der Computerspiele geflüchtet. Nach und nach findet aber auch er wieder ins Leben zurück. Das Buch ist insgesamt in zwei Teile gegliedert. Ehrlich gesagt hat mir der erste Teil dabei ein paar Schwierigkeiten bereitet. Zwar mochte ich die Idee total gerne, dass jede S-Bahn-Station ein eigenes Kapitel hatte, aber es war verwirrend, dass nicht darüber stand aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel erzählt wurde. Hier wurde das Kennenlernen nämlich abwechselnd aus Jonas' und Josephines Sicht erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Der zweite Teil wurde dann nur noch aus Jonas' Sicht erzählt, was mir zum einen gut gefallen hat, weil man so einen sehr guten Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Zum anderen hätte ich hin und wieder aber gerne Mal in Josephines Gedankenwelt geschaut, denn so hätte ich sie glaube ich noch besser verstehen können. Dabei ist der Schreibstil der Autorin aber zu jeder Zeit locker leicht und an das Alter der Protagonisten angepasst. Vor allem hat es mir gefallen, dass es nicht nur sehr viele humorvolle und auch richtig schöne Szenen gab sondern die Autorin auch einige ernstere Themen behandelt hat. Meiner Meinung nach wurde die Geschichte von Josephine und Jonas so nochmals gefühlvoller und hat auch mehr Tiefe bekommen. "Es ging mir schlecht." Wieso auch sollte ich das Offensichtliche leugnen? "Aber das ist okay. Jedem muss es mal schlecht gehen, so bleibt unsere Welt halbwegs im Gleichgewicht." (Position 4221) Das Cover des Buches ist sehr schlicht gehalten, gefällt mir durch die Farbwahl aber sehr gut! Obwohl ich am Anfang etwas Probleme mit dem Buch hatte, konnte es mich dennoch überzeugen. Anna Rosina Fischer ist es mit Für immer und dich gelungen eine tolle Liebesgeschichte mit authentischen und sympathischen Charakteren zu schreiben, die auch ernstere Themen behandelt. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.