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mari_liest

Posted on 16.4.2020

Geschichte: In dem Buch nimmt uns der kleine Zach mit auf seine Erlebnisse, denn an seiner Schule gab es einen Amoklauf, der für einige tödlich endete – leider auch für seinen Bruder. Wie geht es der Familie nach diesem tragischen Unglück? Wie gehen alle mit dem Verlust und der Situation um? Werden die Mitglieder dieser Familie wieder glücklich? Und kann so eine Tat überhaupt vergeben werden? Zach’s Mommy verliert sich in Trauer, Wut, Unglück und Schuldsuche und vernachlässigt dabei ihren kleinen Sohn vollkommen. Der kleine Zach bleibt in vielen Situationen allein mit seiner Trauer um seinen Bruder und auch mit der Verarbeitung des Amoklaufes, den er miterleben musste. Durch seine kindliche „Brille“ lässt er uns teilhaben an seiner Herangehensweise an Überlegungen und seinen ambivalenten Gefühlen zum Tod seines Bruders. Der Vater spielt für mich eine gute Rolle in dieser Geschichte, denn er nimmt sich der Gefühle des kleinen Zach mehr an als die Mutter. Ich habe zwar keine Kinder, aber das Verhalten von Zach’s Mommy in der Geschichte ihm gegenüber, hat das eine oder andere Mal meine Nerven schon strapaziert. Fazit: Erzählt wird die Geschichte aus der kindlichen Perspektive von Zach, was meinem Leseempfinden null Abbruch getan hat. Unglaublich ergreifend, mitfühlend und mit kindlicher Ehrlichkeit wird aus der Sicht eines Kindes geschrieben. Aus Sicht eines Erwachsenen hätte diese Geschichte nie so gut (wenn auch traurig) sein können, da wir „Großen“ im Allgemeinen ja schon sehr kopflastig sind. Die Geschichte macht klar, dass auch die kleinsten von uns Betroffene sein können. Zach hat für mich klar ein Stück seine kindliche Unbeschwertheit verloren, die man Kindern im Allgemeinen ja immer zuspricht – so nach dem Motto „was werden die denn schon für Probleme haben“. In dieser Geschichte kommt glasklar heraus, dass Eltern in ihrer eigenen Verletztheit und Trauer auf die kleinen vergessen (können). Durch Zach’s Beobachtungsgabe und seiner uneigennützigen Sichtweise auf die Geschehnisse geht diese Geschichte erst so unter die Haut. Ein sehr bewegendes Buch, das mich zutiefst berührt hat, auch aufgrund dessen wie feinfühlig, klug, stark und liebevoll dieser kleine Junge ist. Von mir eine klare Leseempfehlung und eines meiner Lesehighlights 2020!

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