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daffodil

Posted on 16.4.2020

Wie immer bei der wunderbaren Inge Löhnig ein gediegener Krimi mit geschickt angelegten Irrwegen. Ein barmherziger Samariter, der alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Auf ihren sonst vielleicht unentdeckten Tod durch Mord mit Symbolik hinweist? Gut möglich, aber es gibt Widersprüche. Die Toten waren weder hilflos noch vergessen von ihrer Umwelt. Und welche Rolle spielt die illegal eingeschleuste Putzfrau, die nicht aufzufinden ist? Kommissar Dühnfort hat nicht nur mit diesem Fall seine Probleme; ein äußerst missgünstiger Kollege versucht, ihm brutale Gewalt gegenüber einer Zeugin unterzuschieben und hat dabei gute Erfolgsaussichten. Seine mitermittelnde Kollegin hat Sorgen ganz anderer Art: ihre 13-jährige Tochter hasst sie und hat sich von ihr abgewendet. Weiter wichtig: Clara, Buchlektorin, kümmert sich um ihren dementen Vater. Ihr wird nie gedankt, die jüngere Schwester bekommt alle Zuwendung, ihr älterer Bruder macht sie nieder, ihr Ehemann hat sie ver- und ihr einen Berg Schulden hinterlassen. Sie nimmt das hin und sucht immer wieder Schuld bei sich, wo keine Schuld ist. Mir ist sie ein wenig zu sehr duldsam und gutgläubig. Inge Löhnig führt die Handlungsstränge konsequent, die Interessen der Personen werden veranschaulicht, auf die Lösung des Falles wird unter Einbeziehung falscher, Spannung erhöhender Spuren hingearbeitet. Gut zu lesen, Krimifreunden sehr zu empfehlen.

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