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Ladybug

Posted on 16.4.2020

Wenn der Glaube das Leben bestimmt Im Zons von 1500 kämpft der Novize Balthasar nicht nur um die endgültige Aufnahme im Kloster, sondern auch gegen die Sünden. Er ist ziemlich allein damit, denn wem kann er sich wirklich anvertrauen? Stadtsoldat Bastian Mühlenberg verfolgt derweil die Spuren eines Mörders, denn vor den Toren der Stadt lag ein toter Knabe. In der Gegenwart hat es Oliver Bergmann mit einer Hexenverbrennung zu tun. Noch verwirrender wird der Fall, als er ein Paket mit einer Nachricht vom Täter erhält. Wieder ein Fall für die mir langsam schon ans Herz gewachsenen Ermittler aus dem mittelalterlichen und gegenwärtigen Zons. Bastian Mühlenberg und Oliver Bergmann ähneln sich auf gewisse Weise stark. Es ist, als sei der eine die Wiedergeburt des anderen und mache im Grunde da weiter, wo er zuvor aufgehört hatte. Das Bindeglied hier ist Anna. So hat man hier einen Thriller in Händen, der zur Hälfte ein historischer Roman ist und eine kleine Prise Mystik. Die Wechsel sind gelungen und beide Teile kommen gut voran. Die Atmosphäre im Kloster und die Zweifel der Novizen, ihre „Prüfungen“ und die Schwierigkeiten durch die Brüder und Äbte werden sehr schön geschildert. Überhaupt gefällt mir, wie die Autorin diese Zeit lebendig werden lässt. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ist relativ modern, doch das passt zu seinem Job. Er muss allen ein bisschen voraus sein, um diesen gut auszuführen. Doch wird hier nicht übertrieben, es bleibt in sich stimmig. Die Auflösung ist zugleich passend, als auch „filmreif“. Leider gefällt mir die Arbeit von Oliver Bergmann und seinem Team in diesem Fall weniger gut. Zu viele Fehler und zu wenig Logik für meinen Geschmack. So sympathisch mir Bergmann ist, so erstaunt bin ich, wie planlos er diesmal angelegt ist. Die blutigen Szenen wurden zum Glück nicht zu extrem ausgeschlachtet (für Insider ein Wortspiel). Die Auflösung dieses Stranges mag stimmig sein, ist für mich aber ein bisschen weit hergeholt. Insgesamt hat mir „Sündenkammer“ gut gefallen. Es ist ruhig und leise, nicht der beste Zons-Thriller, aber auch nicht der schlechteste. Es ist kein Problem, mitten in der Reihe einzusteigen, chronologisch lesen ist natürlich von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ich gebe diesem Band vier Sterne.

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