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Buchstabenfestival

Posted on 16.4.2020

Es war ein sehr beeindruckendes Buch voller geschichtlicher, religiöser und menschlicher Fakten und Geschehnissen. Der Leser begleitet über viele Jahre die Großfamilie von Agha Djan, die an der Moschee lebt und die Moschee beschützt und pflegt und den Imam unterstützt. Es ist lange eine friedliche und aufgeklärte Zeit, die jedoch immer mehr Risse bekommt. Es folgt die islamische Revolution, die das Land in Aufruhr bringt und die Familie auseinander reißt. Der Autor Kader Abdolah beschreibt die Orte des Geschehens so realistisch und in allen Farben (fast schon blumig), dass man sich ohne Probleme Bilder im Kopf aufbauen kann. Dies gilt sowohl für die schönen Momente auf dem Basar, in der Moschee oder im Hause Djan, aber auch für die dunklen Momente auf der Flucht, der Verfolgung und der Verschleppung und dem Krieg. Beides beschreibt er sehr detailliert und authentisch. Man erlebt den politischen Wandel in diesem Land und dem damit verbundenen Wandel in der Kultur, der Politik und sogar innerhalb der Familien. Es ist eine berührende Familiengeschichte, die einen tiefen Einblick in das Land Iran, deren Politik und die Religion sowie das Leben der Menschen gibt.

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