nonostar
Der Landarzt Platon Garin muss dringend in das Dorf Dolgoje um die Bewohner gegen eine rätselhafte Krankheit zu impfen, die jeden Infizierten zum Zombie werden lässt. Doch es herrscht ein heftiger Schneesturm, weit und breit gibt es keine Pferde oder Kutschen, die den Arzt sicher in das Dorf bringen könnten. Es bleibt nur das Schneemobil des Brotkutschers Kosma und so machen sich die beiden auf den Weg. Sorokin schickt seine Figuren von einer wunderlichen Situation in die nächste, der Weg bietet so manche Stolpersteine und Gefahren und die beiden Fremden müssen sich irgendwie durchschlagen. Sorokins Schreibstil ist unglaublich witzig und skurril genauso wie auch die Handlung. Als Leser fühlt man sich wie bei E.T.A. Hoffmann, nur auf russisch, die ungewöhnlichen Figuren und Handlungen werden gekonnt in eine aberwitzige Schlittenfahrt mitten durch Russland eingebaut. Die ständige Dringlichkeit des Doktors, an sein Ziel zu gelangen, steht im krassen Gegensatz zu den restlichen Figuren, die es alle nicht sonderlich eilig haben, auf ein paar mehr Stunden wird es ja schon nicht ankommen. Dadurch entstehen jede Menge skurrile Situationen und Dialoge, und die Reisegefährten treffen nicht nur auf Zwerge oder Riesen sondern auch neuartige Drogen und Technologien kreuzen ihren Weg. Trotz aller Wiedrigkeiten setzen sie ihren Weg immer wieder fort und ihre Reise mutiert zu einer Odyssee durch den russischen Winter, der die beiden immer weiter von der Zivilisation und der ethischen Denkweise des Doktors entfernt. Sorolkin hat eine wunderbar aberwitzige Geschichte geschaffen, die den Leser mitnimmt auf eine rasante Fahrt durch den Schnee, die trotz aller Schwierigkeiten nie zum Erliegen kommt.