Wedma
Ein ungewöhnlicher und ungewöhnlich guter Roman. Klappentext beschreibt den Inhalt recht gut. Es geht um Frauen in dem berühmten Krankenhaus Salpêtrière, in dem sich die als verrückt oder als Hysterikerinnen abgestempelten Frauen aufhalten. Das Geschehen ist Ende des 19 Jh. angesiedelt. Die Unterdrückung der Frauen steht hier deutlich im Vordergrund. Da wird manchmal anders bei, wenn man liest, wer damals als verrückt galt, und wie man mit diesen Frauen umging, wie sich die Familie dabei verhielt uvm. Wie viel Mut und Freigeist es bedurfte, sich von den ausgelatschten Denkmustern und den verkrusteten Gesellschaftszwängen nicht runterkriegen zu lassen und versuchen, das zu tun, was frau für richtig hielt. Auch wenn es das eigene Leben kostete. Die Charaktere der Frauen wurden detailliert und psychologisch fein ausgearbeitet. Gerade diese Seite bewies, dass Victoria Mas ein beeindruckendes Talent und Können mitbringt. Und sehr schön erzählt war das Ganze. Was auch der sehr guten Übersetzung zu verdanken ist. Die erste Hälfte habe ich gelesen, kam mir etwas lang vor, den Rest habe ich gehört. Als Hörbuch fand ich das Geschehen beeindruckender. Die Bilder standen mir lebendig vorm inneren Auge. Diese Geschichte wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Gern lerne ich weitere Werke von der Autorin kennen.