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nonostar

Posted on 14.4.2020

Dunja und Saphie sind am selben Tag geboren, sie sind Zwillingsschwestern. Viele Jahre später sterben ihre Männer am gleichen Tag und Dunja zieht mit ihren Kindern aus der Großstadt zu ihrer Schwester in ein Dorf an der deutsch-deutschen Grenze, wo sie ein Hotel betreibt. Sie haben noch eine weitere Schwester, Lenka, die schon immer ein Wildfang war und das machte, was sie wollte. Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Als erstes sind mir die unglaublich sperrigen Namen der Protagonisten und Nebenfiguren aufgefallen. Und obwohl sich diese in ihrer Sonderbarkeit voneinander abgrenzen verschwimmen ihre Handlungen beim Lesen miteinander zu einem großen Mischmasch. Dunja und Saphie sind sehr unterschiedlich doch beide hadern irgendwie mit ihrer Vergangenheit und auch generell mit der Vergangenheit der Familie. Als ein Filmteam ins Hotel kommt, werden Geheimnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt, die alle drei Schwestern betreffen, doch nicht alle können so gut damit umgehen. Ich hätte mir hier auch etwas mehr Tiefe bei den Figuren gewünscht, so dass mich ihr Schicksal mehr berührt. Auch dieses ständige "Ach naja" von Saphie hat mich nach wenigen Seiten ziemlich genervt, es wirkte unecht auf mich. Auch der Schreibstil der Autorin war mir irgendwie zu ausgeschweift, es fiel mir schwer, mich auf die Handlung zu konzentrieren. Franziska Hauser hat es leider nicht geschafft, mich an die Handlung zu fesseln und so ist Dunjas Zeit im Hotel still an mir vorbeigezogen. Dies mag auch an der fehlenden Tiefe der Figuren liegen, aber ich kann nach diesen 430 Seiten nicht wirklich sagen, was den nun der Kern dieses Buches war. Jedes Kapitel ist mit einem Sprichwort bzw. einer Pseudoweisheit überschrieben. Dies mag zwar ganz interessant klingen, diese Weisheiten waren jedoch typische kryptisch und ich konnte auch nicht wirklich einen Zusammenhang zum Kapitelinhalt herstellen, weswegen sie mich recht schnell genervt haben. Die beiden Hauptthemen des Buches werden auch nicht sonderlich ausgereift aufgelöst und haben mich als Leser dementsprechend nicht gepackt. Der Schluss des Buches war dann wieder ganz nett zu lesen, kann mich aber leider nicht über die vorherigen Seiten hinwegtrösten. "Die Glasschwestern" hat einige gute Ansätze, die jedoch zu wenig ausgearbeitet erscheinen am Ende, weniger Seiten wären hier vielleicht besser gewesen.

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