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bastilkarton

Posted on 13.4.2020

"Superman-Dawnbreaker" war mein dritter Teil der DC-Ions-Reihe. Nachdem "Batman-Nightwalker" ein Jahreshighlight auf ganzer Linie war und "Catwoman- Diebin von Gotham City" ganz nett, aber leider nicht genauso überzeugend, war, würde ich "Superman" irgendwo dazwischen einordnen. Die Geschichte war spannender als die aus Catwoman und Superman als Superheld sympathischer, jedoch leider nicht so herausragend und unkonventionell wie Batman. Inhalt: Seine Macht ist unglaublich, doch sie hat ihren Preis Clark Kent war schon immer schneller und stärker als seine Mitschüler. Aber er meidet das Rampenlicht um jeden Preis, denn auf sich aufmerksam zu machen bedeutet, sich in Gefahr zu bringen. Doch für Clark wird es zunehmend schwerer, seine Kräfte zu kontrollieren und seine Heldentaten geheim zuhalten. Als er den Hilferufen eines Mädchens folgt, trifft er auf Gloria Alvarez und deckt ein dunkles Geheimnis auf: Eine feindliche Macht bedroht seine Heimatstadt Smallville. Zusammen mit seiner besten Freundin Lana Lang macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. Denn bevor Clark die Welt retten kann, muss er zunächst Smallville beschützen. Meinung: Ich würde schon sagen, dass mir das Buch gefallen hat, jedoch verblassen bereits jetzt die ersten Erinnerungen an die Geschichte, obwohl ich sie erst gestern Nacht beendet habe. Die Story hat meiner Meinung nach eine lange Zeit gebraucht, um in Schwung zu kommen. Die ersten Kapitel waren eher pseudo-mysteriös, wollten Spannung und Nervenkitzel erzeugen, was die Wirkung bei mir aber vollkommen verfehlt hat. Das ganze Buch über fehlte mir dieses Gefühl des Soges. In "Batman-Nightwalker" war ich absolut vertieft in die Geschichte. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen, war spannend, abwechslungsreich und immer wieder überraschend. Und genau das hat mir hier bei "Superman" gefehlt. Dieses Gewisse Etwas. Das ganze Buch über hatte ich eine Art emotionale Distanz zu den Charakteren und den Handlungen. Ich habe immer an der Oberfläche der Geschichte gekratzt und habe es bis zu Schluss nicht geschafft, diese Oberfläche zu durchbrechen und in die darunterliegende Tiefe hineinzutauchen. Die Charaktere waren für mich zu eindimensional. Clark als Protagonist an dieser Stelle aber ausgenommen, da er der einzige war, der mich wirklich überzeugen konnte, wodurch ich das Buch schlussendlich doch mochte. Er war sympathisch, freundlich, etwas mysteriös und hilfsbereit. Seine Entdeckungen über seine Persönlichkeit hätten vielleicht ein guter Plottwist sein können, haben mich aber nicht überrascht, da ich die DC-Filme bereits alle geschaut habe und somit bereits einiges an Vorwissen hatte. Aber deswegen mag ich die DC-Icons-Reihe: weil sie persönliche Einblicke in die Jugend der nun erwachsenen Superhelden gewähren. Der Faktor der Persönlichkeit zum Helden wurde gut zum Ausdruck gebracht, was zu einem hohen Maß an Authentizität und Identifikationsmöglichkeit mit seinen menschlichen Seiten und seiner inneren Zerrissenheit gewährleistete. Lana, Clarks beste Freundin, hat mich etwas genervt, muss ich zugeben. Sie ist engagierte Journalistin und lange musste ich an Lois Lane denken und war verwirrt, da die Namen schon sehr ähnlich sind (aber nein, es handelt sich um keine Verwechslung). Sie war für meinen Geschmack zu plakativ neugierig, zu oberflächlich, ich weiß nichts über sie und konnte deswegen auch keine Bindung zu ihr aufbauen. Und das war leider ein großes Manko an dem Buch. Alle Charaktere fühlen sich immer noch furchtbar fremd an, sei es Bryan oder Corey oder Gloria. Lex Luthor hat mich auch verwirrt. In den Filmen fand ich ihn furchtbar unsympathisch, im Buch schien es, als wüsste der Autor nicht so ganz, ob er Lex nun mögen solle oder nicht. Und das machte es für mich auch schwierig, wodurch die emotionale Bindung zu ihm mehr als gestört war. Die Handlung war zufriedendstellend, aber nicht einzigartig, schockierend oder grandios. Es pläterscherte etwas vor sich hin, und gerade, als dann am Ende doch mal wirklich etwas passiert ist und alle Puzzleteile, die man das ganze Buch über gesammelt hat, sich langsam zusammenfügten, hinkte ich der Story noch ein paar Seiten hinterher. Irgendwo schien ich den Faden etwas verloren zu haben, mir ging es lange Zeit zu langsam und dann zu schnell, ich hab die Zusammenhänge zwar grob verstanden, aber der Moment der wahren Erkenntnis, der einem manchmal wirklich den Atem rauben kann, blieb aus. Ich nahm es hin, fand es auch spannend, aber hatte eben einfach zu wenig emotionale Bindung zu den Charakteren, um die Angst, die Trauer, die Wut und alle anderen Emotionen nachzufühlen. Das, was am Ende herausgekommen ist, hat mich schon etwas schockiert und es war schlüssig, doch der "Wow" Moment blieb einfach aus. Ich habe das Gefühl, dass ich ziemlich viel an dem Buch kritisiert habe, aber eines möchte ich abschließend noch klarstellen: Das Buch war nicht schlecht. Ich habe es gerne gelesen und wollte es auch unbedingt beenden, da ich unbedingt wissen wollte, was das alles auf sich hat, wie die Menschen miteinander in Verbindung stehen und war am Ende auch zufrieden mit dem Schluss des Buches. Doch da ich "Batman-Nightwalker" bereits gelesen hatte und wusste, auf welch hohem Niveau die Bücher der DC-Icons-Reihe sein können, war ich etwas enttäuscht. Das Buch war nett, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen, hatte keine allzu unerwarteten Plottwists oder anderen Dinge, die mir den Atem rauben könnten oder mich überdurchschnittlich fesseln konnten. Das Buch war durchschnittlich gut- aber eben nicht herausragend. Alles in einem also ein Buch, das man wirklich gut lesen kann. Es ist nett für ein bisschen Hintergrundwissen zu Superman, aber meiner Meinung nach nicht der Beste Teil der Reihe. Eine Sogwirkung, eine enge Bindung zu den Charakteren und unkonventionelle Ideen blieben leider aus.

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