Mia
Nachdem ich sehr vom ersten Teil begeistert war, musste Teil 2 sofort her! Auch dieser Teil ist aus Juliettes Sicht und in der Gegenwart geschrieben. Der Schreibstil ist weiterhin wunderschön poetisch. Die markanten rhetorischen Mittel sind auch hier vorhanden, doch die durchgestrichenen Sätze werden immer weniger. Das zeigt, dass Juliette immer selbstbewusster wird. Die Story geht genau zwei Wochen nach dem Ende von "Ich fürchte mich nicht" los. Juliette ist zusammen mit Adam, Kenji und James in Omega Point, einer Rebellengruppe. Das besondere an dieser Gruppe ist, dass einige wie Juliette besondere Fähigkeiten haben. Kenji kann sich unsichtbar machen, Castle kann Telekinese. Eigentlich sollte Juliette glücklich sein, doch das ist sie nicht. Sie weiß immer noch nicht, wie sie ihre Kräfte kontrollieren kann und ihre große Liebe Adam hat anscheinend Geheimnisse vor ihr... Ach ja, Juliette und Adam gingen mir sehr auf die Nerven. Besonders Juliette. Diese Phase, in der sie traurig und deprimiert ist, weil sie ihre Kräfte nicht kontrollieren kann waren auf Dauer zu viel. Sie badet sich sehr oft in Selbstmitleid und das geht fast das halbe Buch so. Als es dann auch noch eine dramatische Wendung zwischen ihr und Adam gibt, findet ihr Selbstmitleid den Höhepunkt. Adam dagegen ... es stellte sich ja schon am ende von Teil 1 heraus, dass Adam möglicherweise auch übernatürliche Fähigkeiten besitzt. In dieser Sicht war ich etwas enttäuscht. Wieso hängt mit dem vorher genannten zusammen, aber lest selbst ;-) Adam ist in diesem Buch insgesamt sehr aggressiv drauf. Wenn etwas nicht so läuft wie er möchte rastet er aus. Den lieben, starken Adam habe ich leider nicht mehr gesehen. Ein toller Lichtblick ist aber Kenji. Wie hat er mich zum Lachen gebracht im ersten Teil, so hätte ich ihn in diesem abknutschen können. Er ist nicht nur witzig, er kann auch ernst sein und wenn ihm was wichtig ist, dann tut er alles dafür. Kenji ist in Omega Point aufgewachsen, deswegen liegt ihm sehr viel an diesem Ort. Deswegen macht es ihn wütend, wenn Juliette mal wieder in Selbstmitleid badet und sich nicht integriert. Sehr oft wäscht er ihr den Kopf, sagt ihr sie solle aufhören. Ich denke es ist auch seine Ehrlichkeit, die Juliette etwas stärker werden ließ. Nach der Hälfte des Buches, die schon einige Wendungen hat, geht endlich die Post ab, denn Juliette trifft auf Warner. Bei ihrem letzten treffen, bei dem sie sich leidenschaftlich geküsst haben und sie ihm eine Kugel in die Schulter schoss. Ich sage es gerne nochmal, ich mag Warner. Er wirkt auch hier beherrscht, gefühlskalt und doch sehen wir hier wieder seine weiche Seite. Erfahren mehr über ihn. Ich finde ihn viel interessanter als Adam und ich habe mich brennend dafür interessiert, wieso Warner so ist wie er ist. Natürlich haben wir nicht für alles antworten, aber ein paar Dinge erfahren wir :-)Ich kann leider nicht genauer ins Detail zu gehen, ohne zu Spoilern. Das Ende ist dagegen wieder ein Schock. Ein riesen Schock. Und plötzlich ist es vorbei. Tahereh Mafi lässt uns mit einem gemeinem Cliffhänger zurück. Fazit: Dieser Teil ist trotz meiner eher negativen Kritik als der Erste! Es ist noch spannender mit sehr vielen Wendungen, die man so nicht erwartet hat.