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Mia

Posted on 13.4.2020

In der Wüste Arizonas gab es Anfang der 90er das Projekt "Biosphäre 2", bei dem Wissenschaftler in einem geschlossenen Ökosystem spezielle Biotope, für ein eventuelles Überleben auf dem Mars, untersuchten. T.C. Boyle greift dieses Projekt und dessen Scheitern auf und steckt vier Frauen und vier Männer, ala "Big Brother", in eine riesige Glaskuppel "Ecosphäre 2". Das Problem, sie können diese "Welt" für zwei Jahre nicht verlassen und so kommt es irgendwann, wie es kommen muss, zu technischen aber auch zu menschlichen Krisensituationen und Konflikten, die das Leben der acht "Insassen" gefährden. Dabei ist weniger die Handlung an sich das tolle am Buch als vielmehr die Charakterisierungen, sowie die Entwicklungen der einzelnen Protagonisten. Wir erleben drei Erzählstränge, Ramsey und Dawn (Liebespaar in der Ecosphäre 2) und Linda (die Außenseiterin, außerhalb der Kuppel). Dies macht dem Leser die Figuren als auch die Handlung sehr plastisch und das Verhalten sowie die Motive einzelner Personen innerhalb und außerhalb der Kuppel lassen sich gut nachvollziehen. Das Ende kam für mich dann etwas abrupt und lies mich mit einigen offenen Fragen zurück. Fazit: "Die Terranauten" ist eine unterhaltsame und spannende psychologische Studie unter Glas mit starken, psychologisch ausgereiften Charakterzeichnungen der achtköpfigen Mannschaft.

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