Dannies Bücherwelt
Die Geschichte ist in drei Teile untergliedert. In Teil 1 wechseln sich die Kapitel der Gegenwart, die in der Ich-Perspektive aus Sicht des Hauptprotagonisten Finn und im Präsens geschrieben sind, mit Kapiteln ab, in denen Finn die Vorgeschichte der aktuellen Handlung (vom Kennenlernen bis zu Laylas Verschwinden) erzählt. Die Kapitel des zweiten Teils wechseln die Perspektive immer wieder zwischen Finn und Layla. Und der dritte und finale Teil ist komplett aus Finns Sicht geschrieben. Die Autorin hat wieder einmal eine interessante Geschichte geschaffen, die jedoch leider nicht so spannend war wie ich erhofft bzw. erwartet hatte. Wie schon bei den beiden vorangegangenen Büchern von B. A. Paris würde ich auch hier nicht von einem Psychothriller sprechen. Dafür gibt es keinen richtigen Spannungsbogen und ich wurde nicht richtig mitgerissen von der Handlung und den Protagonisten. Die Geschichte nimmt zu keinem Zeitpunkt richtig Fahrt auf und bleibt eher seicht. Gerade Finn als Hauptprotagonist ist mir bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch geworden. Manche seiner Handlungen habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Leider hatte ich zu keiner Zeit den Drang, immer weiterlesen zu müssen und es nicht mehr aus der Hand legen zu können. An vielen Stellen versucht die Autorin, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Grundsätzlich macht auch sowas einen guten Thriller aus, aber hier muss ich sagen, hat es für einige Längen gesorgt, da es leider vorhersehbar und wiederholend war. Das Ende war leider ebenfalls ab einem gewissen Punkt in der Handlung vorhersehbar und daher wenig überraschend. Aber vielleicht lese ich auch zu viele Thriller.... Nichts auszusetzen gibt es am Stil der Autorin. Das Buch liest sich, wie durch die Vorgänger gewohnt, flüssig. Sie verwendet eine Sprache, die zu den Protagonisten und zur Handlung passt. Die Kapitel sind angenehm kurz. Auch wenn ich die beiden anderen Bücher von B. A. Paris ebenfalls nicht zu den Psychothrillern zählen würde, kommt dieses Werk hier leider nicht an „Breakdown“ heran, welches ich als ihr bislang bestes Buch bezeichnen würde. Die größte Schwäche von „Breakdown“ lag leider im Lektorat, sonst hätte es 4 Sterne verdient gehabt. Insgesamt ist aber auch „Solange du schweigst“ kein schlechtes Buch. Ich habe mir nur mehr Spannung erwartet. Es gibt keine Gänsehautmomente und man wird nicht mitgerissen und liest die ganze Nacht durch, weil man es nicht mehr weglegen kann. Das bietet dieses Buch leider nicht. Aber dennoch verdient es solide 3 Sterne.