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bastilkarton

Posted on 12.4.2020

Die Wertung "5 Sterne" ist bei mir über die Zeit immer seltener geworden. Um 5 Sterne zu bekommen, muss ein Buch mich begeistern, und das von der ersten Seite an. Der Schreibstil, die Handlung, die Charaktere, alles muss stimmen, um mich restlos von einem Buch überzeugen zu können. Es muss mich in seinen Bann ziehen- und all das hat "Maze Runner- Die Auserwählten im Labyrinth" erfüllt. Und deshalb ist es für mich ein wohlverdientes 5 Sterne- Buch, dass ich am liebsten jedem in die Hand drücken würde, um es genauso sehr zu lieben wie ich. Inhalt: Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet: eine Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden. Meinung: Wie ich bereits oben kurz erwähnt habe, konnte mich das Buch auf ganzer Linie überzeugen. Der Schreibstil hatte etwas unglaublich fesselndes an sich, was ich gar nicht richtig in Worte fassen kann. Die Szenerie wirkte auf mich plastisch, authentisch und greifbar, ich war von der ersten Sekunde an mitten im Geschehen und konnte mich in die Protagonisten hineinfühlen. Die Situation fühlte sich erschreckend real an, erschreckend vor allen Dingen, da es ein Zukunftsszenario ist, dass nicht unbedingt viel Hoffnung verbreitet. Normalerweise stehe ich Dystopien, ich würde es einfach als eine solche betiteln, skeptisch gegenüber, doch diese hier konnte mich fesseln, schockieren, immer wieder überraschen und begeistern. Der Schreibstil hat die Atmosphäre für meinen Geschmack perfekt eingefangen. Die Handlung war nicht vorhersehbar und ich wurde immer und immer wieder überrascht. Im Mittelteil hielten sich die Plottwists zwischenzeitlich in Grenzen, doch gerade zu Beginn des Buches war ich stellenweise wirklich schockiert über das, was nun passiert. Fast jedes Kapitel endete mit einem Cliffhänger oder einer Formulierung, die mich dazu brachte, immer bis spät in die Nacht zu lesen, da ich es nicht geschafft habe, mich von der Geschichte loszueisen. Ich war versunken im Labyrinth, auf der Lichtung, wollte unbedingt mehr erfahren über das, was sich hinter den Mauern befindet und was all die schockierenden Wendungen zu bedeuten haben. Die Ereignisse überschlugen sich, waren jedoch zu jeder Zeit gut zu überblicken und haben einen nicht überfordert. Es fiel mir leicht, der Handlung zu folgen, doch dennoch hat sie, wie bereits erwähnt, immer wieder Wendungen genommen, die ich nicht habe kommen sehen. Die Charaktere waren vielschichtig und interessant. Thomas, der Protagonist, hatte für mich das gewisse etwas. Er war kein klassischer "Versagertyp" der Mitleid bekam, war gleichzeitig aber auch kein arroganter Badboy oder Angeber, der sich in den Mittelpunkt gestellt hat. Er war eine Mischung aus allem, was ihn so facettenreich gemacht hat. Als Leser ist es lange schwierig, und ich finde auch bis zum Schluss, zu beurteilen, ob einem Thomas sympathisch ist oder nicht. Er ist mysteriös, hat Geheimnisse und spielt eine weit größere Rolle, als man zu Beginn denkt. Als jeder denkt. Er selbst überblickt es nicht richtig, was ihn menschlich und nahbar erscheinen lässt. Er war mir persönlich immer sympathisch- doch er verbirgt etwas, da bin ich mir sicher, und das macht ihn aufregend. Auch die Nebencharaktere haben Abwechslung hereingebracht. Meine persönlichen Favoriten waren Newt und besonders Minho. Minho hatte eine ähnliche Ausstrahlung wie Thomas- man kann ihn nicht direkt bewerten, doch er beweist Stärke, Mut, Intelligenz und Teamgeist. Und genau das machte ihn mir vom ersten Moment an sympathisch. Das Buch war von Anfang an gut durchdacht. Gerade zum Ende hin war es immer wieder etwas neues, man konnte rätseln und tüfteln, wurde zum Nachdenken und Nachfühlen angeregt, fühlte sich wie mitten im Geschehen und meine Nerven waren bis zum Zerreisen gespannt. Es handelt sich um Selektion, das stand von Anfang an fest- und das bedeutet, dass man sich von Lieblingscharakteren verabschieden muss. Und es tat weh. Wirklich wahrhaftig weh. Abschließend möchte ich noch kurz auf die Diskrepanz zwischen Film und Buch eingehen. Denn natürlich musste ich nach dem Buch den Film schauen, das stand für mich fest (letztlich hab ich das Buch nur gelesen, da ich den Film empfohlen bekam, aber in so einem Fall immer zuerst zum Buch greife). Ich kann nur sagen: Lest. Das. Buch. Es ist definitiv besser. Der Film hat leider einige Stellen herausgekürzt und tatsächlich auch umgeschrieben. Meiner Meinung nach war der Film sehr offensichtlich ausgelegt auf cineastische Unterhaltung und Entertainment, was das raffinierte und wirkliche überwältigende Buch etwas primitiver gemacht hat. Die Lösung am Ende war zum Beispiel eine ganz andere- und die im Buch hat mir definitiv besser gefallen. Ich hätte sie unglaublich gerne filmisch umgesetzt gesehen. Aber naja. Dennoch war der Film gut zu schauen- obwohl ich wusste, was passiert, fand ich ihn aufregend und die Schauspieler sind wirklich sehr passend gewählt worden. Alles in einem kann ich mich nur noch einmal wiederholen: Lest dieses Buch! Ich habe es von der ersten Seite an bis zur letzten geliebt, war von der Handlung und von dem Schreibstil komplett begeistert und befand mich wie in einem Sog, da ich nie aufhören konnte zu lesen. Ganz große Liebe für dieses Buch!

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