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Josie

Posted on 12.4.2020

Oft habe ich bei dem Verlag das Gefühl, dass die Geschichten einfallsreich und toll sind, jedoch die Umsetzung oft besser hätte sein können. Umso mehr überraschte es mich, als ich mit Flerya ein Buch gefunden hatte, was mich mal wieder richtig überzeugen konnte. Zunächst fiel mir ein Einstieg in das Buch schwer. Es werden ziemlich viele Charaktere mit Namen in die Geschichte eingeführt, von denen ich noch nie in meinem Leben etwas gehört habe. Das prägt sich leider nicht so gut ein und wird mich wohl auch im nächsten Band noch begleiten. Auch mit den Beschreibungen wurde ich am Anfang nicht allzu sehr warm. Das liegt weder daran, dass sie nicht detailliert gewesen wären oder nicht gut geschrieben, sondern eher daran, dass sie teilweise gefehlt haben. Verschiedene Kreaturen werden in das Buch eingeführt, die nur dürftig beschrieben wurden. Beispielsweise ist mir der Begriff "Undine" noch nie über den Weg gelaufen. Was können diese Wesen? Ebenso erging es mir mit Beschreibungen der Welt. Dort, wo sich die Geschichte abspielte, wurde alles ausführlich und sehr bildlich beschrieben. Umso trauriger war ich, dass die Welt an sich, die oft erwähnt wird, kaum oder nicht bildhaft beschrieben wurden. Doch so ausführlich ich diese Kritikpunkte nun beschrieben habe, umso mehr machten die positiven diese Aspekte wett. Denn die Geschichte gefiel mir außerordentlich gut. Zwei verfeindete Spezies, doch wer ist Gut und wer ist Böse? Hier entscheidet der Leser selbst, denn wie es eben realistisch ist, haben beide Seiten gute und schlechte Dinge getan. Der Ort, an dem das Geschehen in erster Linie sich abspielt ist detailliert, geheimnisvoll und birgt eine Menge Enteckungen. Man lernt erneut fremde Wesen kennen, mit dessen Beschreibung ich diesmal zufrieden war. Auch die Ortschaft konnte ich mir bildlich vorstellen. Die Szenen dort waren spannend und ich bin nur so über die Seiten geflogen. Das Ende konnte mein Fantasyherz höher schlagen lassen. Eine perfekte Portion aus Spannung, Action und Neugierde auf den Folgeband. Man kommt als Leser nicht zu kurz, es passiert richtig etwas. Charaktere Als Hauptcharakter hat man natürlich Flerya. Sie feiert in dem Buch ihren 16. Geburtstag und ist somit eine relativ junge Protagonistin. So kam es manchmal auch vor, dass sie etwas trotzig wirkte oder unerfahren. Definitiv realistischer, als wenn sie in ihrem Alter überreif wäre. Dann haben wir das Krieger-Trio, die für den Drachenkönig arbeiten. Sie alle sind sympathisch und wachsen einem schnell ins Herz. Mit ihren Tierpartnern haben sie das außergewöhnliche Extra. Nebst einigen Inselbewohnern, die alle eine einzigartige Geschichte zu erzählen haben, gibt es auch noch den Ghulkönig, dem auch eine Sicht gewidmet wurde, die endlich mal aufzeigt, wie denn herzlose Könige wirklich so denken. Allgemein liebte und hasste ich die Charaktere, mich lies niemand kalt, alle hatten eine Rolle. Auch die Liebesgeschichte schob sich nicht in den Vordergrund und lässt einiges offen, so wie ich es mag. Schreibstil & Sichtweise Der Schreibstil schwankt zwischen einer Schnelllebigkeit und Detailliertheit. Weniger wichtige Stellen wurden schneller abgehandelt, als wichtige. Das half der Geschichte, besser voranzukommen, ohne sich an uninteressanten Stellen zu lange aufzuhalten. Geschrieben wurde das Buch in erster Linie aus Fleryas Sicht, doch teilweise auch aus den Sichten von dem Krieger Liam, dem Ghoul- und Drachenkönig. Cover & Titel Wie so oft bei dem Verlag ist das Cover eine Augenweide. Durch die Abbildungen des Drachens und Flerya - zum Glück nur in einer kleinen Version - kann man sich schon einmal ein erstes Bild machen. Auch im Buch sind sehr schöne Zeichnungen vorhanden! Der blaue Nebel, um den Drachen herum, verkörpert für mich ein wenig den "Schlaf", indem der Drache sich befand. Die obere Coverhälfte widmet sich mehr dem Setting. Den Titel finde ich ebenfalls schön gewählt. Einerseits widmet er sich eher der ersten Hälfte des Buches, andererseits ist es der ausschlaggebende Faktor im Buch. Zitat "Das Herz eines Drachen musste viel größer sein als ein menschliches. Anders konnte ich mir den unsäglichen Schmerz, den ich beim Gedanken an diesen Verrate hatte, nicht erklären." - Seite 93 Fazit Ein gelungener Auftakt, der mit den verschiedensten und ausgefallensten Wesen punkten kann. Sowie mit einem spannenden Finale und einem tolle Setting. Definitiv eine Überraschung.

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