travlinbone_nika
Besonderheiten: Das Cover mit dem reflektierendem Ring im Auge ist auf jeden Fall ein Hingucker und gibt schon den ersten Einblick in den Inhalt des Buches und eine Vorstellung, wie die Seelen aussehen mögen. Ich finde, dass die erzählte Geschichte viele klassischen Genres vereint und hier und da die jeweiligen Elemente vorzufinden sind. Zum einen spielt die ganze Handlung in der Zukunft, wo eine außerirdische, technoligisch weit überlegene Spezies die Herrschaft über die Erde erlangt hat, was sehr dem SciFi entspricht. Zum anderen geht es auch ums Überleben gegenüber dieser übermächtigen Spezies, es ist ein bisschen wie ein Zombiethriller, wo die „letzten Überlebenden der Menschheit“ versuchen, nicht „infiziert“ zu werden. Ich als großer Robinson Crusoe-Fan finde aber auch allein die Vorstellung sehr spannend und abenteuerlich mitten in der Wüste eine kleine Bastion des Lebens zu schaffen, ein Surivalabenteuer. Nicht zuletzt ist Seelen eine Art Teenie-Romanze mit klassischer Dreiecksbeziehung, bloß wieder ganz anders. Stephenie Meyer hat wirklich eine ganz außergewöhnliche Mischung hinbekommen. Meinung: Die Welt der Seelen, die Meyer erschaffen hat ist sehr fantasievoll gestaltet. Jebs Höhle, ein Ort, an dem ich auch gerne mal um mein Überleben kämpfen wollte. Die Vorstellung, eine alte verlassene Mine in das womöglich letzte Rückzugsgebiet der womöglich letzten Menschen umzubauen, die vielen Höhlen und Gänge und der unterirdische Fluss… alles eine wundervolle Umgebung. Durch Wandas Erzählungen erfährt man auch vieles über die Welten außerhalb unseres Sonnensystems und ihre Abenteuer dort, eine schöne Binnenhandlung. Die Atmosphäre ist seltsam zwischen erdrückend und befreiend, zum einen gibt es Momente, wo man die ständige Angst der Charaktere, von den Seelen gefasst zu werden, hat, zum anderen sind sie, weil sie „außerhalb der Gesellschaft“ (denn im Grunde genommen existiert ja keine größeren menschlich organisierten Gesellschaftsstrukturen mehr) leben, sie sind frei von sämtlichen Regeln und können tuen und lassen was sie wollen. Das Buch ist eigentlich auch eine kleine Gesellschaftskritik. Man fragt sich beim Lesen manchmal: „Muss die Menschheit wirklich fast ausgelöscht sein, damit die wenigen zumindest friedlich miteinander leben können?“. Die Seelen haben teilweise Recht, Menschen können grausam und barbarisch sein, Kriege führen und sich gegenseitig auslöschen, sodass die Seelen eigentlich die Rettung der Menschheit sind, aber nicht alle sind so und ich finde, dass, wie das Buch so schön zeigt, das Menschliche in uns kommt vor allem im Kleinen hervor. Die Auflösung des Konfliktes der (körperlich) verworrenen Beziehungen zwischen den Charakteren finde ich richtig gut gelungen, aber um niemand den Lesespaß zu verderben werde ich nicht weiter erläutern, warum ich das so finde ;D. Fazit: Um Längen besser als die Twiligth-Saga ;D (trotzdem Team Jacob ^^)