Josie
Fionagh und Mirembre, ihres Zeichens Banshee und Hexe, arbeiten in einer Detektei und bekommen von einem Cowboy ein besonderes Angebot, welches sie nicht ausschlagen können. Sie sollen sich mit weiteren besonderen Wesen auf die Suche nach Corax, dem Rabenaas begeben. Jemandem wie ihm werdet ihr nie wieder begegnen. Er kann sanft und liebenswert sein, wenn er will, aber er wird auch nicht zögern, euch den Kehlkopf herauszureißen, wenn ihr ihm im Weg seid. Sarah Adler hat bereits in ihrem Werk ‚Knochenjob‘ bewiesen, dass sie einen einzigartigen, poetischen Schreibstil hat. Umso mehr habe ich mich auf Rabenaas gefreut. Die Geschichte um Corax ist lustig und wunderbar gut durchdacht. Man begleitet ihn auf seinem einsamen Weg, auf der Suche nach Nahrung, bei seinen Raubzügen, auf denen er nach glitzernden Dingen ausschau hält. Er hat nie gelernt, wie er sich verhalten soll, wie er zurechtkommen soll in dieser Welt, in der er hineingeboren wurde. Ich habe ihn nie als das Böse betrachtet, wie Carl ihn immer dargestellt hat. Sarah Adler schreibt einfach so komplex und doch so bildhaft. Vor allem aber so herzig. Da werden Krankheiten sehr detailliert beschrieben, Situationen, in denen Corax seine Schusswunde behandelt und versorgt und auch die einzelnen Beziehungen der Figuren im Buch zueinander bis ins kleinste Detail liebevoll ausgearbeitet. Der besondere Umgang mit Worten, Wesen, Gefühlen und Situationen, der Aufbau der Kapitel, die erschaffene Welt – das alles machen ihre Bücher aus. Und genau das ist es, was einem auch hier wieder erwartet. Wem Knochenjob bereits gefallen hat, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.