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vronika22

Posted on 12.4.2020

Dieses Buch wird abwechselnd aus der Sicht von zwei jungen Leuten erzählt: Einerseits Marie und andererseits Jérome. Beide kümmern sich um Michka, eine ältere Damen, die alleinstehend ist und nicht mehr alleine leben kann, und darum ins Pflegeheim muss. Da Michka unter einer Sprachstörung leidet, bekommt sie regelmäßig Besuch von dem Logopäden Jérome. Die alte Dame hat einen großen Wunsch. Sie möchte das Ehepaar suchen, welches sie damals in Kriegszeiten aufgenommen und großgezogen hat und ihm ihre Dankbarkeit zeigen. Wow, was für ein emotionaler und großartiger Roman! Beim Lesen durchläuft man wirklich ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist der Plot traurig, aber dann doch eher wieder wunderschön. Das Altern wird hier schonungslos offen und sehr real geschildert, aber trotzdem auch sehr einfühlsam. Ein ähnliches Schicksal kann jeden treffen. Trotzdem ist auch ein gewisser Optimismus spürbar. Der Sprachverlust wird so wunderbar umgesetzt, dass man beim Lesen doch immer schmunzeln muss. Delphin De Vigan hat mich wieder mitten ins Herz getroffen. Es geht mir fast ähnlich wie Michka: Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen wie sehr mich dieser Roman berührt hat. Ein ganz wunderbares Buch um Altern und Dankbarkeit! Für mich auf jeden Fall eines der absoluten Jahreshighlights.

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