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Ava und ihr Bruder Rory erben von ihrer Großmutter ein Haus an der spanischen Küste. Anfangs drängt Rory auf einen schnellen Verkauf der Immobilie, doch Ava ist davon nicht überzeugt. Im Gegenteil. Kurz entschlossen nimmt sie sich eine Auszeit um den Sommer in Mariposa zu verbringen. Als auch Rory nach einem beruflichen Fiasko einem Shitstorm zu entfliehen versucht, verdonnert ihn seine Frau zu einer "digitalen Nulldiät" und schickt Rory samt gemeinsamem Sohn Max nach Spanien. Dort treffen die Geschwister auf alte Bekannte ihrer Großmutter, entdecken Schätze, lüften verborgenes aus der Vergangenheit und durchleben eine Vielzahl an Gefühlen. "Das kleine Sommerhaus am Meer" verzaubert mit seinem mediterranen Flair. Jenny Oliver schafft es den Schauplatz Mariposa ausgesprochen bildlich zu beschreiben. Man kann den Sommer Spaniens förmlich spüren. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person. Überraschender Weise ist der Roman sehr tiefgründig und setzt sich intensiv mit den Gefühlen und Empfindung der Protagonisten auseinander. Die Entwicklung von Ava und Rory ist nachvollziehbar, inspirierend und regt dazu an die eigenen Gedanken fließen zu lassen bzw. Handlungen zu hinterfragen. Da ich mit einer oberflächlichen Sommerschmonzette gerechnet habe, war ich sehr überrascht wie tiefgehend dieses Buch geschrieben ist. Fast schon einen Tick mehr als ich bei einem Sommerroman mag. Trotzdem hat mich das sommerliche Setting sofort eingefangen und mitgenommen. Die Geschichte war stellenweise witzig, ließ mich aber auch über eine Reduzierung der digitalen Medien nachdenken.... so rein theoretisch. 😉 Wer ein bisschen mehr als nur "Oberflächlichkeiten" lesen möchte, wird hier fündig.