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Vanessa

Posted on 11.4.2020

Anfangs dachte ich, dass Bis die Zeit verschwimmt auf den Trauerprozess bezogen ist. Dass die Protagonistin sich in ihrer Trauer verliert bis sie den Bezug zu ihrer Umwelt, der Welt verliert, also bis die Zeit verschimmt und die Tage mit einander verschmelzen. Umso mehr war ich überrascht und erfreut, dass der Titel doch noch eine andere Bedeutung hat. Buchner schreibt ehrlich, real und gefühlsecht. Ich habe mit Helene mitgefühlt, habe mich mit ihr unwohl und beflügelt gefühlt. Anfangs habe ich Schwierigkeiten gehabt ihre Gefühle zu verstehen, auch durch ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart bedingt. Sobald ich aber über die ersten Kapitel hinweg war, konnte ich besser in Helene hineinschlüpfen. Erik, ein seit Beginn des Buches konstanter Charakter, hat das Buch noch ansprechender gemacht. Durch seine Reife, die Helene noch fehlt, hat er den Situationen nochmal eine weitere Tiefe gegeben. Ab ungefähr der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Vielleicht auch, weil nun der Fokus nicht mehr nur auf Cassie, ihrem Tod und Helene Kampf mit der Trauer lag, sondern mehr und mehr Helene als Person in den Vordergrund gerückt ist. Das Buch hat mir aber trotz anfänglicher Schwierigkeiten einiges über Trauer und Trauerbewältigung gelehrt. Ich freue mich, dass ich ein Buch gelesen habe, dass mir Spaß gemacht hat, aber trotzdem meinen Horizont erweitern konnte.

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