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Lisa

Posted on 11.4.2020

Endlich habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und kann mit Fug und Recht behaupten,dass ich noch nie so lange für ein Buch mit 200 Seiten gebraucht habe.Aber ich musste es einfach in kleinen Portionen genießen. Harold bringt sich gerne um. Das ist sein Hobby. Ansonsten ist er Wurstfachverkäufer. Aber seine spezielle Feindin aus der Käseabteilung sorgt dafür, dass Harold entlassen wird. Und dann muss er eine Woche lang auf den 11-jährigen Melvin aufpassen, der behauptet, ein Genie zu sein. Ein hochintelligentes, aber auch altkluges Bürschchen, um genauer zu sein: eine Nervensäge, die den wehrlosen Harold in ein Schlamassel nach dem anderen hineinzieht. Melvin sucht seinen Vater. Harold begibt sich mit auf die Reise und bereut es spätestens, als er die Queen überfährt. Tja,dazu lässt sich eigentlich auch nicht mehr sagen,als auf dem Klappentext steht.Melvin,ein nerviger und überschlauer 11-Jähriger nötigt Harold,der liebe allein wäre,seinen Vater zu suchen.Die beiden kommen durch ganz England und treffen auf so manches komische Wesen. Der Autor ist wohl ein guter Schreiber,was man auch an dem Stil merkt:Er drückt sich gewählt aus und ist der Sprache mächtig.Doch das zieht auch Nachteile mit sich.In dem Buch gibt es viele Neologismen,also Wortneuschöpfungen von Substantiven,z.B. 'strohhalmen' statt 'trinken'.Die Charaktere lassen sich kurz und bündig so beschreiben:Melvin ist ein Genie,wie er sich selbst nennt,und ein Besserwisser,der seinesgleichen sucht.Er weiß ALLES,egal um welches Themengebiet es sich handelt und will nicht nur immer das letzte Wort behalten,sondern hat auch immer eine Erwiederung auf alles.Harold lebt indes in seiner eigenen,kleinen Welt,die eine gewisse Alltagsroutine mit sich bringt,von der er sich nur schwer verabschiedet,als Melvin ihn bittet,ihm bei seiner Suche zu helfen.Er redet das ganze Buch lang KEIN EINZIGES WORT,man bekommt höchstens seine Gefühle in einem kurzen Satz gesagt.Trotzdem habe ich eine Beziehung zu ihm aufgebaut,weil er so hilflos dargestellt wird,dass Mutterkomplexe in mir aufwallen.Außerdem ist er mir noch der sympathischste in diesem Buch. Das Buch war wohl lustig geplant,hat bei mir jedoch nur an manchen Stellen ein wohlwollendes Lächeln,höchstens ein Grinsen ausgelöst.Ich musste 2 Mal Melvins überschlaue Monologe überblättern,weil ich diese absolut langweilig und unverständlich fand.Es ist äußerst nüchtern,aber keine schlechte Geschichte,wobei ich mir mit dem Ende reichlich verarscht vorkam.Ich kam zu dem Schluss,dass es für mich schon fast unnötig war,dieses Buch zu lesen.

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