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susan kon

Posted on 11.4.2020

Zunächst beginnt diese Zeitreisegeschichte für Erwachsene sehr realistisch, nur die Sprünge in andere Zeiten selbst gibt es sicher nicht. Mir gefällt auch, dass die Figuren inklusive Hauptfigur so viele Mißerfolge haben. Dadurch steigt das Gefühl von Realismus. Bewunderswert, dass sie trotz Fehlschlägen und Verlusten von Kollegen weitermachen. Zu Beginn zieht sich der Roman: Ausbildung, Konflikte und Freundschaften zwischen Kollegen, ein Ausflug in ein Kriegslazarett im 20. Jhdt. Eine erste Überraschung hat die Hauptfigur erlebt, als sie erfahren hat, dass es Zeitreisende aus der Zukunft in ihrer Zeitlinie gibt. Spannung wächst durch die Konkurrenz mit einer Zeitreisegruppe aus der Zukunft, die immer wieder auch in den Zeiten und an den Orten auftaucht, in die die Gruppe der Hauptfigur reist. Sind diese Begegnungen wirklich zufällig oder wissen manche aus den beiden Gruppen von den Vorhaben der anderen? Worum geht es in dem Konflikt zwischen den beiden Zeitreisegruppen, der leider unnötig sehr gewalttätig ausgetragen wird? Unterschiedliche Vorstellungen vom Zweck der Zeitreise, ob Kommerz oder Wissenschaft, persönlicher Gewinn oder persönliche Antipathie? Erhöht die Konkurrenz die Gefahr, dass die Geschichte verändert wird? Interessant finde ich Miss Maxwells Idee, die sie im Schluss des ersten Bandes entwickelt, historische Gegenstände, die vernichtet werden, kurz vor der Vernichtung zu retten und sie anschließend archäologischen Teams ihrer Gegenwart zugänglich zu machen. Dadurch wird zwar nicht unbedingt die Vergangenheit verändert, aber das Geschichtsbild und Infos über Ideen und Technik der Vergangenheit, so dass damit die Zukunft beeinflußt werden könnte. Kein Wunder, dass die personifizierte "Geschichte" sehr skeptisch gegenüber den Zeitreisenden ist. Dieser erste Band hat mir von Kapitel zu Kapitel besser gefallen, so dass ich auch mindestens die nächsten beiden Folgebände lesen möchte.

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