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Isabell

Posted on 11.4.2020

So langsam finde ich gefallen an Büchern die zum Genre "Historical Fiction" gehören und seitdem suche ich nach interessanten Büchern. Der Wassertänzer passt perfekt in diese Kategorie und der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt. Leider muss ich sagen, dass mir der Einstieg in die Handlung nicht sehr leicht gefallen ist. Das lag zum einen am Schreibstil und zum anderen daran, dass man schnell mit Hirams Gabe konfrontiert wird, die ich nicht auf Anhieb verstanden habe. Was den Schreibstil angeht, musste ich mich sehr auf ihn konzentrieren. Ohne Frage, Ta-Nehisi Coates hat einen guten Schreibstil und er weiß, wie man schreibt, aber dennoch musste ich manche Sätze zwei oder dreimal lesen, bis ich sie registriert habe. Dies kann allerdings auch an der Übersetzung liegen. Es ist aber keine schlechte Übersetzung und der Übersetzer hat einen guten Job geleistet. In der Nachbemerkung erläutert der Übersetzer Berhard Robben allerdings die Probleme, die es gab. Im deutschen Gibt es nämlich keine Marker die Anzeigen, dass gerade eine schwarze Person spricht. Im Gegensatz zum Deutschen gibt es dies im Englischen. Diese Marker wären sicherlich hilfreich gewesen, auch in Bezug auf meinen Lesefluss, aber auch in Bezug auf die verschiedenen Charaktere mit denen Hiram in seinem Leben in Kontakt kommt. Manchmal war ich mir nämlich nicht sicher, ob es sich um eine weiße Person oder eine schwarze Person handelt. Bezüglich Hirams Gabe kann ich sagen, dass sie mich mächtig verwirrt hat, was allerdings nicht das größte Problem war, denn Hiram selber hat seine Gabe nicht verstanden. Im Laufe der Handlung erfährt Hiram mehr über seine Gabe und je mehr er erfährt, desto weniger verwirrend wird es für den Leser. Mir hat es im Endeffekt gefallen, dass man als Leser gleichzeitig mit Hiram lernt und rückblickend finde ich es auch gar nicht mehr schlimm, dass dieser Punkt meinen Lesefluss ein wenig verlangsamt hat. Das Buch strahlt wohl mit seinen Charakteren und mit seiner Handlung. Man merkt an jeder Stelle, mit wie viel Vorsicht der Autor seine Charaktere und die Handlung kreiert hat. Man merkt an jeder Stelle, wie viel der Autor über die Sklaverei in den USA recherchiert haben muss. Und dadurch, dass Ta-Nehisi Coates selber schwarz ist, kann man kaum mehr Authentizität geliefert bekommen. Es muss einem allerdings klar sein, dass das Thema nichts für schwache Nerven ist. Der Autor hält sich nicht zurück und hat keine Angst dem Leser die Realität der Sklaverei vor Augen zu halten. Dies passiert mal mehr im Detail und mal weniger. Auch das Ende der Handlung empfand ich als sehr authentisch. Darauf möchte ich allerdings nicht zu sehr eingehen, weil ich niemanden spoilern möchte. Aber was ich sagen kann ist, dass man kein vollkommenes Happy End erwarten sollte, denn die Kämpfe von BIPoC sind bis heute nicht vorbei. Fazit Der Wassertänzer ist ein beeindruckender Roman, der vor Authentizität nur so strotzt und ich kann den Roman jedem empfehlen. Trotz des etwas holprigen Einstieg und der Konzentration, die das Buch gefordert hat, lohnt es sich. Das Buch wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

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