Sam
Seit vielen, vielen Jahren bin ich ein riesengroßer Carina Bartsch Fan, auch heute noch. Als bekanntgegeben wurde, dass es eine Fortsetzung zu "Kirschroter Sommer" und "Türkisgrüner Winter" geben soll, habe ich gemischte Gefühle empfunden. Zum Einen habe ich mich unfassbar gefreut, zum Anderen war das Ende von Band 2 in meinen Augen perfekt. Die Zwei haben sich gefunden und sind glücklich. Was dann? Ich hatte auch Angst, dass das ganze Drama nun wieder von vorn beginnen würde. Man kennt seine Pappenheimer ja schließlich. Als ich dann anfing "Sonnengelber Frühling" zu lesen, war ich froh, dass dieser nahtlos an dem Ende von Band 2 angeknüpft hat, doch wo Emely sich vorher anfing zu öffnen, war sie nun wieder total verkopft und unsicher. Ich hatte einige Momente, in denen ich wieder dieselbe Freude wie vorher empfunden habe und doch habe ich meinen Kindle viel zu oft beiseite gelegt. Wieso? Weil mir Emely unfassbar auf die Nerven ging. Ihr Gemotze über die fünf Stockwerke zu Elyas Wohnung und ihrer fehlenden Kondition, dann Elyas ständigem Verlangen, ihr körperlich näher zu kommen und dann natürlich ihre überaus notgeile Mitbewohnerin, die sich im Endeffekt genauso emotional abkapselt, wie Emely es selbst tut. Einige Stellen im Buch waren für mich nicht schlüssig, wieso sie für den Verlauf der Story wichtig sein sollten und haben mich oft genug den Kopf schütteln lassen. Schlussendlich gingen dadurch wichtige Teile unter, die meiner Meinung nach verdient hätten, weiter ausgeschmückt zu werden. Statt sich zum Beispiel auf das ganze Drama mit Jessica zu konzentrieren, wurde dieses nur angerissen und bis zum Schluss hat sich dann das Buch nur darum gedreht, dass Emely endlich locker wird und mit ihrem Freund im Bett landet. Elyas war übrigens in diesem Buch meine absolute Lieblingsperson. Verständnisvoll, lieb, rücksichtsvoll und loyal. Emely und ihre beste Freundin Alex, die zudem auch Elyas Schwester ist, landen auf dem vorletzten Platz meiner Beliebtheitsskala. Den letzten Platz nimmt Emelys Mutter ein. Wenn man solch eine Mutter hat, braucht man wirklich keine Feinde mehr. Ich hoffe trotzdem auf einen vierten Band, der all meine Kriterien beiseite räumt und die Reihe wieder so wundervoll erscheinen lässt, wie sie war.